Er ist da! Freitagfrüh überquerte Elch „Emil“ die Enns und betrat danach in Kronstorf oberösterreichischen Boden. Dort wartete schon die SOKO Elch – aber nicht, um ihn zu betäuben, sondern um dem Tier Schutz zu geben und seinen weiteren Weg zu beobachten.
„SOKO Elch, übernehmen Sie!“, lautet seit Freitag, 8.45 Uhr, die Devise. „Wir wurden vom ehemaligen Amtsleiter von Ernsthofen informiert, dass ,Emil‘ die Enns überquert hat und in Kronstorf in Oberösterreich an Land gegangen ist“, erfuhr Bürgermeister Christian Kolarik als einer der Ersten vom neuen und vermutlich nur vorübergehenden vierbeinigen Mitbürger.
Ein Nickerchen im Wald
Sofort lief die SOKO Elch an. Die Polizei, Jagdsachverständige und ein Experte des Forschungsinstituts für Wildtierkunde begleiten seither „Emil“ auf Schritt und Tritt, sorgten extra für Ruhe, als er sich gegen Mittag im Schmiedinger Forst niederlegte, ein Nickerchen machte. „Wir beobachten genau, wohin ,Emil‘ sich bewegt. Solange er für sich oder andere keine Gefahr darstellt, passiert sonst nichts“, sagt Landesforstdirektor Gottfried Diwold.
Ich freue mich, dass es „Emil“ bei uns in Kronstorf so gut gefällt. Hoffentlich geht seine Wanderung gut aus. Beschützt ist er jedenfalls bestens.

Christian Kolarik, Bürgermeister Kronstorf
Bild: Markus Wenzel
Im Norden und Westen wird's gefährlich
Der Plan, den Elch zu betäuben und an die tschechische Grenze zu bringen, bleibt aber in der Schublade. Er wird erst dann greifen, wenn „Emil“ sich selbst oder andere in Bedrängnis bringen oder gar einem unkalkulierbaren Risiko aussetzen würde. „Momentan befinden wir uns im Ideal-Szenario: beobachten und ,Emil‘ ganz entspannt ,herumhirschen‘ beziehungsweise ,herumelchen‘ lassen“, meint Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.
Problematisch wird es schnell, wenn der Elch weiter nach Norden und nach Westen zieht. Dort trifft er nämlich unweigerlich auf die Westautobahn oder die B309 – hier wird’s dann gefährlich. Am Abend hatte „Emil“ schließlich unbeschadet die – kurzfristig gesperrte – B309 überquert und war Richtung Hargelsberg unterwegs.
Bereits zwei Petitionen gegen Betäubung
Inzwischen gibt es übrigens schon zwei Petitionen, die sich dagegen aussprechen, dass „Emil“ in Oberösterreich betäubt wird – eine hatte am Freitagnachmittag rund 1500 Unterschriften, die zweite und neuere erst 300. Inzwischen mehren sich aber auch Wortmeldungen von Bürgern, die dem Umsiedelungsplan etwas abgewinnen können oder sich beschweren, dass Steuergeld für „Emil“-Eskorten der Polizei ausgegeben wird.
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