Viel zu feiern gibt es bei den altehrwürdigen Breitenseer Lichtspielen: Das Ende der Sommerpause läutet nicht nur ihr 120. Jahr ein, sondern bringt auch neue Sitzreihen und wiederbelebte Kino-Architektur. Zum Auftakt am Dienstag ist das Kino in einem Klassiker auch auf der Leinwand zu sehen.
Im Kino sitzen und dabei das Kino im Film sehen: Das kann man am Dienstag ab 20 Uhr im Breitenseer Kino, wenn zum Ende der Sommerpause „Phönix an der Ecke“ gezeigt wird – der österreichischen Filmklassiker von Peter Patzak, der zu Beginn der 80er-Jahre im Kino selbst gedreht wurde. Der Start ins 120. Jahr der „BSL“ wird mit einem Empfang ab 19 Uhr zelebriert, denn zu feiern gibt es genug.
Alte Fassade, neue Stuhlreihen
Über den Sommer wurde nicht nur die Fliesen-Fassade aus den 1950ern freigelegt und renoviert, sondern es wurden auch, mit finanzieller Hilfe der Stadt und des Kulturministeriums, neue bequeme Sitzreihen eingebaut. Wer auf die legendär spartanischen Holzsessel in der Breitenseer Straße 21 nicht verzichten will, dem bleiben weiterhin zwei „Nostalgie-Reihen“ mit der Originalbestuhlung aus dem Jahr 1927. Aus Traditionsbewusstsein hält das Kino auch weiterhin am Konzept der freien Platzwahl fest.
Zwei Drittel der 153 alten Stühle haben ein neues Zuhause gefunden – eine Ankündigung im Newsletter des Kinos, dass man sie verkaufen wolle, hatte für einen Ansturm von Fans gesorgt, die sich damit ein Stück Wiener Kinogeschichte für daheim sichern wollten. Der Rest der Sitzreihen bleibt jedoch im Besitz der Breitenseer Lichtspiele, die das Erbe für die Nachwelt hüten und allenfalls als Dauerleihgabe an museale Institutionen weggeben wollen. Das Kino ist nicht nur das älteste Wiens, sondern auch das zweitälteste noch bestehende weltweit, nur um sechs Jahre geschlagen vom „Eden“-Kino in La Ciotat an der französischen Côte d’Azur.
Beim Programm bauen die Betreiber Bewährtes aus: neben Programmkino-Delikatessen vor allem die Stummfilmklassiker mit Live-Klavierbegleitung und die Serie „Focus On“, mit der Filmschaffende gewürdigt werden, die an den entsprechenden Abenden auch für Publikumsgespräche zur Verfügung stehen. Daneben gibt es immer wieder nostalgische Klassiker-Vorführungen, die schon selbst zum Kult geworden sind, etwa die Halloween-Vorführung von „Little Shop of Horrors“, bei dem Filmfans und ihre mehr oder weniger gefährlichen Pflanzen gemeinsam willkommen sind.
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