Die Rezessionsjahre sind vorerst vorbei, doch auch heuer und in den nächsten Jahren wird Österreichs Wirtschaft nicht wirklich vom Fleck kommen. Dies geht aus einer aktuellen Prognose der Oesterreichischen Nationalbank hervor.
Für heuer erwartet die Notenbank einen minimalen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,3 Prozent, nachdem sie im Juni ein Wachstum von 0,2 Prozent vorhergesagt hatte. 2026 soll es dann mit einem Plus von 0,8 Prozent einen leichten Aufschwung geben, der aber etwas geringer als zuletzt prognostiziert (+0,9 Prozent) ausfallen dürfte.
Die geringfügige Anpassung der Prognose für 2025 begründet die Nationalbank mit der relativ guten Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr. Allerdings sorgen geopolitische Entwicklungen – allen voran die Wirren um die US-Zölle von Präsident Donald Trump – heuer weiter für Unsicherheiten bzw. Abwärtsrisiken. Für 2027 rechnet die Nationalbank unverändert mit einem BIP-Plus von 1,1 Prozent.
Jahresinflation dürfte steigen
Düster sind die Aussichten für die Entwicklung der Inflation. Für heuer rechnen die Nationalbank-Ökonomen mit einem Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 3,5 Prozent, das sind um 0,6 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2024 (2,9 Prozent). Wesentlicher Treiber für das Wiederaufflammen der Inflation seien die zu Jahresbeginn deutlich gestiegenen Energiepreise, insbesondere im Bereich der Haushaltsenergie.
Aber auch die Teuerung im Bereich der Dienstleistungen und bei Lebensmittelpreisen wirke sich negativ auf die Entwicklung aus. 2026 dürfte die Inflation um gut einen Prozentpunkt auf 2,4 Prozent nachlassen. Von dem Zielwert der EU von zwei Prozent wird Österreich auch im Jahr 2027 wohl weit entfernt bleiben.
Budgetäre Situation bleibt schwierig
Das Budgetdefizit dürfte trotz der Sparmaßnahmen der Regierung heuer deutlich über der Maastricht-Grenze von drei Prozent bleiben. Für 2025 wird ein Budgetsaldo von minus 4,2 Prozent des BIP prognostiziert, 2026 dürfte es sich auf minus 3,8 Prozent des BIP belaufen.
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