Hitzeinsel beseitigt

Floridsdorfer Schlingermarkt zeigt neues Gesicht

Wien
08.09.2025 16:00

Einen der „modernsten und grünsten Marktplätze“ Wiens findet man nun in Floridsdorf, wo der Schlingermarkt umgestaltet und mit einer luftigen Pergola versehen wurde. Die Stadt will so auch Kritikern beweisen, dass sie mit ihrer Verjüngungskur für die Märkte auf dem richtigen Pfad ist.

Geht es nach Vizebürgermeisterin und Markt-Stadträtin Bettina Emmerling hat ganz Floridsdorf nun ein „neues Herzstück“: weil die neue Pergola und klimafreundliche Umgestaltung dem Schlingermarkt ein neues Herzstück gegeben habe und der Markt wiederum das Herzstück von Floridsdorf sei. Tatsächlich scheint es der Stadt gelungen, mit der Umgestaltung aus einer Not noch eine Tugend gemacht zu haben.

„Wenn Wienerinnen und Wiener die Köpfe zusammenstecken ...“
Am Anfang stand der – umstrittene – Beschluss, den Markt von drei Stand‘l-Reihen auf zwei zu reduzieren: Die engen Wege zwischen den einzelnen Händlern hatten nicht nur den Lieferverkehr zur Qual gemacht, sondern zusehends auch Kunden vertrieben. Die Kritik daran kontert das Marktamt mit Zahlen: Die Besucherfrequenz hat sich seither vervierfacht. Es gab nur ein Problem – im Sommer wurde die neue Freifläche zur glühenden Hitzeinsel, die sogar Auslagen bersten ließ.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling, der Floridsdorfer ...
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling, der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai und Marktamtsdirektor Andreas Kutheil(Bild: Zwefo)

Der Ruf nach einer Beschattung kam aus der Bevölkerung selbst, sie wurde zu einem Projekt des „Klimateams“, das Bezirk für Bezirk – demnächst in Penzing und der Josefstadt – Begrünungsideen der Bürger in die Realität umsetzt. Mit dem Resultat auf dem Schlingermarkt zeigt sich Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky bereits zufrieden: „Wenn Wienerinnen und Wiener die Köpfe zusammenstecken und die Stadt das unterstützt, kommt in aller Regel etwas Gutes raus.“

Begegnungsort mit „linksdrehendem Matcha Latte“
Entlang der neuen Pergola sollen Kletterpflanzen emporwachsen und so künftig für Kühlung und Beschattung sorgen. Außerdem sind einige PV-Panele darauf montiert. Nachdem nun auch Bezirksvorsteher Georg Papai von „positiven Rückmeldungen beim Marktbesuch fast jeden Samstag hier“ zu berichten weiß, kommt demnächst der zweite Teil des Markts an die Reihe.

Emmerling will damit ihre Agenda vorantreiben, dass Märkte „nicht mehr nur regionale Nahversorger, sondern auch Orte der Begegnung“ sein sollen. Kritik wie zuletzt seitens der KPÖ, dass Märkte zu Lifestyle-Meilen für betuchte Kunden werden und der Bevölkerung so Zugang zu leistbaren Lebensmitteln fehlt, lässt sie nicht gelten: „Wenn jemand, was weiß ich, hier Matcha Latte mit linksdrehender Milchsäure anbieten will, steigert das höchstens die Vielfalt. Es geht beides zusammen.“

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