Hunderte Mails, Briefe, Anrufe! Was stört Sie an den Wiener Linien, wollten wir nach der Teuerungswelle von unseren Lesern wissen? Die Politik reagiert jetzt. Und Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) macht bei Strafen eine klare Ansage.
Preis-Hammer bei den Wiener Linien, auch das 365-Euro-Jahresticket ist Geschichte. Zeit, eine Bilanz über die Öffis zu ziehen, die im Vergleich zu anderen Städten zwar immer noch gut dastehen, aber bei vielen Themen Aufholbedarf haben. Wir wollten daher wissen: Wo sehen die Wiener Verbesserungspotenzial? Und unsere Leser haben begeistert mitgemacht. Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) reagiert nun in der „Krone“ auf einzelne Kritikpunkte:
„Vor allem was die Rücksichtnahme in den Öffis betrifft, sehe ich Aufholbedarf. Auch ich selbst ärgere mich maßlos über lautes Telefonieren oder laute Musik“, so Sima. Sie kündigt an: „Wir werden da auf jeden Fall Offensiven starten, Details sind in Vorbereitung.“ Und weiter: „Ganz wichtig sind mir die Security-Mitarbeiter, die die Hausordnung kontrollieren. Aktuell sind täglich 110 Kontrollorgane im 1248 Kilometer langen Netz unterwegs.“ Die Truppe wird aufgestockt: bis 2028 um knapp 40 auf insgesamt 150 Mitarbeiter. Sima: „Gemeinsam mit dem Service-Team sind aktuell 330 Sicherheits- und Servicemitarbeiter im gesamten Netz präsent.“
„Auch hier arbeiten wir an Maßnahmen, um die Regeln des guten Miteinanders in den Öffis wieder ins Bewusstsein zu rücken. Diese Regeln leben von Kontrollen, und daher werden wir diese intensivieren“, erklärt die Stadträtin. 2019 „auf großen Wunsch der Fahrgäste“ eingeführt, war beim Verzehr von Pizzaschnitten & Co. außer einem liebevollen „Mahlzeit“ von den meisten Kontrolloren nichts mehr zu hören. Das soll sich laut Sima wieder ändern.
Die Langsamfahrstellen auf vielen Linien treiben so manche Öffi-Nutzer in den Wahnsinn, sogar Radfahrer und mitunter auch Fußgänger sind schneller als so manche Straßenbahnen. Die verantwortliche Politikerin dazu: „Die Wiener Linien arbeiten auf Hochdruck mit ,Netz erst recht’ am großen Gleismodernisierungsprogramm.“ Ein Beispiel: „Derzeit tauschen die Wiener Linien großflächig die Gleise der Linien 25, 26 und der neuen Linie 27 in der Schloßhofer Straße bis zum Hoßplatz. Die Arbeiten finden ausnahmsweise bei laufendem Betrieb statt, da gleichzeitig die S-Bahn zwischen Floridsdorf und Praterstern gesperrt ist. Nächstes Jahr geht es mit der Gleiserneuerung in der Donaufelder Straße weiter.“
Ja, auch diese Kritik kam von den Lesern. Vor allem Besitzer der Jahreskarte, die ab Jänner rund 100 Euro mehr bezahlen müssen, beklagen die laschen Schwerpunktaktionen. Sima verweist auf die 100 Kontrollore, die täglich im gesamten Netz unterwegs sind.“ Und weiter: „Schwarzfahren ist kein Kavaliersdelikt und kostet ab Jänner 135 Euro bei sofortiger Zahlung sowie 145 Euro bei Zahlung per Erlagschein.“
„Am Boden der Waggons sind viele Unebenheiten, die Passagiere schon ins Stolpern und zum Stürzen gebracht haben. In den alten Modellen gab es das nicht“, beklagte „Krone“-Leser Erwin G. Antwort von Ulli Sima: „Die Gestaltung des Innenraums wurde in enger Kooperation mit Behindertenverbänden umgesetzt. Die leichten Schrägen im Innenraum sind nötig, damit die niedrige Einstiegshöhe des Fahrzeugs erreicht werden kann. Die Einstiegshöhe von 215 Millimetern zählt zu einer der niedrigsten weltweit. Eine Alternative wäre eine Stufe gewesen, die eine weitaus höhere Barriere dargestellt hätte.“ Ihr Versprechen: „Bei der nächsten Ausschreibung werden wir aber diesen Punkt berücksichtigen und an besseren Lösungen arbeiten.“
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