Fund auf Gletscher

Überreste eines Soldaten aus Österreich entdeckt

Ausland
26.08.2025 08:56

Im Norden von Italien sind sterbliche Überreste eines österreichischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg aufgetaucht. Auf einem Gletscher in mehr als 3000 Metern Höhe wurden die Leiche und gut erhaltene Ausrüstung entdeckt. Jetzt will man versuchen, die Identität der Leiche festzustellen.

Die sterblichen Überreste wurden auf 3120 Metern Höhe an der Trentiner Seite des Adamello-Massivs gefunden. Die Entdeckung erfolgte auf dem Lares-Gletscher. Der Rückgang des Gletschers hatte Teile der Uniform und der Ausrüstung freigelegt, die aufgrund der extremen Kälte überraschend gut erhalten geblieben sind. Die Leiche selbst ist dagegen bereits fast vollständig verwest.

Überreste ins Labor gebracht
Die Überreste wurden von den Carabinieri des Alpinen Rettungsdienstes von Madonna di Campiglio geborgen, wie Medien berichteten. Der Einsatz stand unter der wissenschaftlichen Leitung der Abteilung für Kulturgüter der Autonomen Provinz Trient. Die Überreste wurden in ein Labor der Denkmalbehörde überführt, wo sie nun spezialisierten Analysen, einschließlich einer Obduktion und historischen Untersuchungen, unterzogen werden. Ziel ist unter anderem die mögliche Identifizierung des Soldaten.

Bereits mehrere Soldaten gefunden
Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Gletscher Zeugnisse aus dem Ersten Weltkrieg freigibt. Bereits vor zwei Jahren, ebenfalls Ende August, wurde ein anderer österreichisch-ungarischer Soldat auf demselben Lares-Gletscher in 2935 Metern Höhe gefunden. Besonders in Erinnerung bleibt der Fund vom August 2022, bei dem oberhalb des Tonale-Passes die skelettierten Überreste von zwölf k.u.k.-Soldaten in einem Massengrab entdeckt wurden.

Neben den Skelettresten wurden persönliche Ausrüstungsteile gefunden – darunter Steigeisen, Stiefel, Gasmaskengehäuse, Werkzeuge und weitere Gegenstände. Außerdem wurden drei Folienbehälter entdeckt, in denen Immatrikulationsbescheinigungen aus Papier aufbewahrt worden waren.

Das Adamello-Massiv am Südrand der Ostalpen (Symbolbild).
Das Adamello-Massiv am Südrand der Ostalpen (Symbolbild).(Bild: Wikipedia)

Seit 20 Jahren führt das Amt für das archäologische Erbe im Trentino Bergungsarbeiten der sterblichen Überreste von Gefallenen des Ersten Weltkriegs durch. Ziel sei es, Informationen zu sammeln, die zur Identifizierung der gefallenen Soldaten beitragen können.

Verteidigungsministerin Tanner: „Fund der Überreste des Soldaten sind bemerkenswert.“
Verteidigungsministerin Tanner: „Fund der Überreste des Soldaten sind bemerkenswert.“(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Tanner: „Müssen aus Kriegen lernen“
„Der Fund der sterblichen Überreste eines Soldaten der k.u.k. Armee ist im Jahr 2025 – genau 110 Jahre nach dem Kriegseintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg – besonders bemerkenswert.“ Er sei eine Möglichkeit, sich gemeinsam mit den italienischen Kollegen mit diesem wichtigen Abschnitt aus der Geschichte auseinanderzusetzen. „Aus vergangenen Kriegen zu lernen, kann diese in der Zukunft verhindern. Genau diese Chance möchten wir im Schulterschluss mit Italien im Sinne eines geeinten und friedlichen Europas nutzen“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zur Krone.

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