In der barocken Residenz in Salzburg hat am Sonntag erstmals die Gala der Foundation für AIDS Research (amfAR) in Österreich stattgefunden. Zu Gast waren unter anderem Rockmusiker und Live-Aid-Begründer Bob Geldof, Regisseur und Schauspieler Karl Markovics sowie Schauspielerin Sunnyi Melles und Oscarpreisträger Jeremy Irons.
Ehrengast Bob Geldof wurde von Staatssekretär Sepp Schellhorn (NEOS) mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet – und zwar für sein Wirken im Kampf gegen Armut, Hunger und Krankheiten. „Das bedeutet mir sehr viel. Es ist kein Award, sondern eine Ehrung des Landes“, sagte Geldof. Seit US-Präsident Donald Trump wieder an der Macht sei, sei es umso wichtiger, diese Organisationen zu unterstützen.
Geldof gilt als legendärer Initiator der beiden Live-Aid-Konzerte von 1985. „AmfAR kämpft seit vielen Jahren für die gute Sache.“
Eröffnet wurde der Galaabend – bei dem ein besserer Tisch für die gute Sache (!) in die Zigtausenden Euro ging – vom britischen Oscarpreisträger Jeremy Irons. Mitgrund für dessen Besuch dürfte Musiker und Komponist Rufus Wainwright sein, heißt es. Denn dieser spielte auf dem Orignal-Clavichord von Wolfgang Amadeus Mozart. „Es war nervenaufreibend, nicht so laut und klein für heutige Verhältnisse“, so Wainwright.
Die Bilder vom Red Carpet zum Durchklicken:
Auf dem Programm standen unter anderem auch eine Präsentation der neu interpretierten Salzburger Festspiel-Kostüme, die versteigert wurden, und eine Aufführung des Theaterstücks „Jedermann aus dem Jenseits“.
AIDS ist nach wie vor nicht heilbar. Um darauf aufmerksam zu machen und um Gelder für die Forschung zu lukrieren, arbeiten wir alle hier.
Organisator Gery Keszler
Im Stück waren Jedermann-Darsteller Philipp Hochmair, Karl Markovics als Guter Gesell und auch Ex-Jedermann Cornelius Obonya als Mammon zu sehen. Außerdem spielten gleich drei Buhlschaften mit: Deleila Piasko, Kathleen Morgeneyer und Sunnyi Melles. Die Gäste waren auch die Tischgesellschaft und wurden so selbst Teil der Inszenierung.
„Ein Privileg auf historischem Boden“
„Ich sorge dafür, dass sie eine richtig gute Zeit haben. Schließlich will ich ihr Geld“, meinte Organisator und Ex-Life-Ball-Macher Gery Keszler. Er habe sich an den ersten Life Ball 1993 erinnert. Es sei ein Privileg, die Gala nun „auf diesem historischen Boden zu veranstalten“.
Bei amfAR-Veranstaltungen werden Gelder für die HIV- und AIDS-Forschung sowie -Prävention gesammelt. In der Salzburger Residenz gibt es im Gegensatz zum einst riesigen Life Ball in Wien allerdings nur Platz für rund 400 Gäste.
Den Plan für die glamouröse Gala in Salzburg schmiedete Ex-Life-Ball-Macher Gery Keszler 2024. Er lud amfAR-Geschäftsführer Kevin Frost zur Mozart-Oper Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen ein und schilderte ihm seine Vision. „Er ist ein verrücktes Genie“, streute Frost seinem langjährigen Freund Keszler Blumen. Niemand anders könne das. In Zeiten, in denen Regierungen rund um die Welt die Förderungen für den Kampf gegen Aids streichen, sei das die Hoffnung für die Zukunft, betonte Frost.
Zuletzt fanden die amfAR-Galas in Cannes, Venedig oder New York statt. Initiiert wurde amfAR vor 40 Jahren von Elisabeth Taylor und Mathilde Krim zur Erforschung eines Heilmittels gegen AIDS.
Die Eintrittskarten in Salzburg kosteten nach Angaben der APA zwischen 2000 und 5000 Euro pro Person. Die Veranstaltung war laut Keszler „fast ausverkauft“. Ob es nächstes Jahr dort wieder eine Gala geben werde, ließ er unbeantwortet. „Damals war ich 26, heute bin ich 62 Jahre alt. Es ist tough.“
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