Trainer Cem Sekerlioglu schwebt mit St. Pölten derzeit auf Wolke sieben, lässt sich von Traumstart in Liga zwei aber nicht irritieren. Am Freitag geht's im Niederösterreich-Derby gegen Amstetten. Die Mostviertler müssen im Schlager ein leidiges Problem endlich in den Griff bekommen.
„Ein sehr ekliger Gegner. Die beißen und kratzen, kämpfen um jeden Meter, machen uns das Leben immer schwer.“ St. Pöltens Marc Stendera huldigt Gegner Amstetten auf seine eigene Art und Weise. Aber stimmt schon. In der letzten Saison waren die Derbys hart umkämpft, trennten sich die Teams zweimal mit einem Remis. „Sie spielen auf zweite Bälle. Ihr Stil ist bekannt“, meint Trainer Cem Sekerioglu. „Wir wollen unsere Idee umsetzen, werden nicht viel ändern.“ Warum sollte man auch? Der SKN startete ja als einziger Zweitligist mit drei Siegen am Stück.
„Wir bringen derzeit eine gute Energie auf den Platz. Wenn du 64 Prozent Ballbesitz gegen die Vienna hast, sie dominierst, macht das was mit dir. Wir lassen uns davon jedoch nicht blenden, bleiben demütig.“ Erfrischend. „Es macht derzeit aber schon richtig Spaß. Das ist mittlerweile ein eingeschworener Haufen.“ Dank des 46-Jährigen, der nach vielen Stationen als „Co“ ja beim SKN erstmals als Cheftrainer tätig ist, seine ersten Monate an der Traisen nun Revue passieren ließ.
„Für mich hat sich wenig verändert. Für gewisse Dinge muss halt ich jetzt den Kopf hinhalten.“ Bisher noch nicht. Im Gegenteil – Fans und Spieler sind begeistert von seiner Arbeit. Da drängt sich die Frage auf, warum er nicht schon früher Einsertrainer wurde. „Ich bereue nichts. Ich habe bei all meinen Stationen extrem viel gelernt beziehungsweise fürs Leben mitgenommen. Jetzt war einfach der richtige Zeitpunkt.“ Beim scheinbar richtigen Klub.
Befürchtet auch Coach Patrick Enengl. „Das ist aktuell das formstärkste Team. Stendera war im SKN-Trikot noch nie so gut“, meint der SKU-Trainer. „Die bisher größte Challenge für uns.“ Dennoch ist die Vorfreude bei den Gastgebern (Deinhofer und Davies fehlen verletzt) vor dem Schlager groß. „Wir wollen zeigen, wozu wir fähig sind.“ Aber vielleicht mal ohne Ausschluss. Mit Wimmer gab’s zuletzt in Wels den dritten im vierten Bewerbspiel. „Unnötig. Wir schwächen uns dadurch enorm, müssen das in Griff bekommen.“ Enengl habe die „Kartenflut“ in der Analyse angesprochen. „Natürlich! Andererseits: Fußball ohne Zweikämpfe geht halt auch nicht.“
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