„Platz neu verteilen“

Grüne Pläne: Wo der Ring autofrei werden soll

Wien
21.08.2025 10:58

Der Ring ist der Prachtboulevard der Stadt, aber auch eine der meistbefahrenen Radstrecken Wiens. Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern sind also vorprogrammiert. Die Grünen Wien wollen das ändern und den Platz dort neu verteilen. Doch die Pläne haben es in sich

Nach den radikalen Ideen für den Gürtel (4 Fahrspuren weg!) und einem Wald auf der Zweierlinie präsentierten die Grünen Wien am Donnerstagvormittag nun ihre Visionen für den Ring. Die Ringstraße sei an vielen Stellen zu eng und unsicher. Fußgänger und Radfahrer sollen wieder sicher vorankommen, so die Wünsche der Oppositionspartei. Daher sollen die Nebenfahrbahnen des Rings künftig nur noch Fahrrädern vorbehalten sein. Autos oder Parkplätze? Fehlanzeige!

Erst vor einigen Jahren wurde der Radweg an der Außenseite des Rings erweitert, um jenen an der ...
Erst vor einigen Jahren wurde der Radweg an der Außenseite des Rings erweitert, um jenen an der Innenseite zu entlasten. Doch den Grünen reicht das nicht.(Bild: Andreas Tischler / Vienna Press)

Nur noch Lieferverkehr oder Taxis sollen zufahren dürfen, Hotelzufahrten möglich sein. Und wohin mit den Fußgängern? Die sollen in die sogenannte Reitallee ausweichen, also dem heutigen Geh- und Radbereich zwischen den Bäumen. Geht es nach den Grünen, dann sollen die ampelgeregelten Kreuzungen zugunsten von Straßenbahn, Rad- und Fußverkehr optimiert werden. Das heißt: Autofahrer sollen daher länger warten. Auch rund 250 neue Bäume sollen gepflanzt werden. Eine Umsetzung der Ideen sei Schritt für Schritt in drei bis fünf Jahren machbar.

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Wir wollen den Ring wieder zum Strahlen bringen und ihn für Fußgänger, Touristen, Radfahrer sicherer, ansprechender und vor allem zeitgemäß umgestalten.

Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wien

Schottenring, Stubentor und Oper als heikle Stellen 
Die rund 5 Kilometer lange Strecke vom Ringturm über die Uni, Oper bis zur Urania ist eine zentrale Verkehrsroute der Stadt. Auf keinem anderen Wiener Rad- und Gehweg ist jedenfalls mehr los als am Ring: Rund 2 Millionen Fahrten wurden vergangenes Jahr gezählt, an Rekordtagen sind es laut den Grünen sogar über 10.000 täglich. Besonders bei Knotenpunkten wie am Schottenring, Stubentor oder bei der Oper, wo Öffi-Fahrer auf Flanierende und Radfahrer treffen, komme es oft zu Unfällen oder brenzligen Situationen. Doch wie reagiert man eigentlich bei der Stadt auf die grünen Träumereien?

„Umgestaltung des Rings ist eine anspruchsvolle Aufgabe“
Im rot-pinken Regierungsprogramm wurde die Neugestaltung am Ring bereits fixiert. Ziel sei es, Rad- und Fußwege klar zu entflechten, die Nebenfahrbahnen optimal zu nutzen und die Aufenthaltsqualität am Ring deutlich zu erhöhen. „Die Grünen hatten in ihrer Regierungsverantwortung in diesem Ressort 10 Jahre lang Zeit, den Ring anzugehen. Die Umgestaltung des Rings ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die eine sorgfältige Planung erfordert. Verschiedene Varianten und Details werden geprüft“, sagt Omar Al-Rawi (SPÖ), Vorsitzender des Mobilitätsausschusses im Wiener Gemeinderat.

Die Pläne der Neos, des pinken Koalitionspartners der SPÖ, sehen für eine Verkehrsberuhigung des Rings ebenfalls vor, dass die Nebenfahrbahnen von Autos befreit werden sollen. Noch im Jahr 2022 hieß es von der Stadt, dass aktuell wegen des U-Bahn-Baus im Bereich der Zweierlinie und der damit verbundenen Verkehrseinschränkungen „ohnehin keine weiteren Maßnahmen möglich seien“ – und zwar bis zum Bauende frühestens im Jahr 2028.

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