Das Gehirn von Erdhörnchen geht nie ganz in den Winterschlaf – das haben Forscherinnen an der Universität Wien herausgefunden. Die Organe der kleinen Tiere sparen zwar Energie ein, die Prozesse im Gehirn laufen aber weiter, um das Denken nicht zu beeinträchtigen.
Bei Erdhörnchen macht das Gehirn nur bedingt Winterschlaf, berichten die Wiener Biologinnen Sarah Emser und Eva Milessi. In den „Zellkraftwerken“ (Mitochondrien) anderer Organe werden in dieser Zeit nicht mehr so viele Energieerzeuger hergestellt, im Hirngewebe läuft deren Produktion aber offenbar unvermindert weiter. Das ist wohl einem stabil hohen Energiebedarf der Denkzentrale geschuldet, erklären sie im Fachjournal „Open Biology“.
Forscherinnen maßen Gen-Aktivitäten der Tiere
Die beiden Forscherinnen haben am Department für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien die Gen-Aktivitäten in Mitochondrien von Dreizehnstreifen-Hörnchen während des Winterschlafes und sommerlichen Aktivitätszustandes verglichen. Diese Tiere sind in der amerikanischen Prärie zu Hause, wiegen durchschnittlich um die 200 Gramm und tragen auf dem Fell eigentlich nur neun Längsstreifen, von denen fünf gepunktet sind.
Winterschlaf – Organe sparen Energie, das Gehirn nicht
Forscherinnen haben entdeckt, dass während der Ruhezeit im Fettgewebe, in der Leber und in der Nebenniere weniger genetische Baupläne für die Energieproduktion in den Mitochondrien gebildet werden. Dadurch sparen die Organe Energie. Im Gehirn dagegen bleiben diese Prozesse stabil: In der Medulla, im Vorderhirn und im Hypothalamus wird die Energieversorgung aufrechterhalten, damit lebenswichtige Funktionen und Denken nicht beeinträchtigt werden.
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