Dettwiler im Interview

Motorsport-Juwel: „Dann gibt es halt einen Abflug“

Motorsport
17.08.2025 06:45

Noah Dettwiler gilt als großes Talent im Motorradsport. Allerdings hat der Schweizer auch in seiner zweiten Saison in der Moto3-Klasse mit Problemen und Rückschlägen zu kämpfen. Einfach aufgeben, kommt für den 20-Jährigen aber nicht infrage. Denn der CIP-Pilot will nun erst recht allen beweisen, dass er den Durchbruch schaffen kann, wie er am Rande des Rennwochenendes im Gespräch mit der „Krone“ verraten hat. 

„Kronesport“: Noah, du bist jetzt schon im zweiten Jahr in der Moto3 am Start. Ist es so, wie du dir das alles immer vorgestellt hast? 
Noah Dettwiler: Ja, es ist einfach ein Traum, den man als kleiner Bub schon hatte, der jetzt in Erfüllung gegangen ist. Es ist sicher der Wunsch aller Nachwuchsfahrer einmal in dieser Serie an den Start zu gehen. Von dem her ist es schon eine Ehre am Start zu sein. Aber man hat halt leider auch wenig Zeit, sich zu beweisen. 

Und es ist bisher noch nicht ganz nach Plan gelaufen, oder?
Letztes Jahr war auf jeden Fall ein Lehrjahr, mit vielen neuen Strecken. Dieses Jahr hatten wir dann einen echt guten Winter, haben uns wirklich gut vorbereiten können. Das haben dann auch die ersten Testtage gezeigt. Aber dann hatte ich am zweiten Testtag leider einen Abflug und habe mich dabei am linken Handgelenk und am rechten Ellbogen verletzt. Ich musste dann die ersten drei Rennen auslassen und von vorne anfangen. Das hat am Anfang sehr viel gekostet. Die letzten drei, vier Rennen haben wir wieder echte Fortschritte gemacht. Aber im Rennen hat es bis jetzt noch nicht so geklappt, wie wir uns das erhofft haben. 

Dettwiler auf seinem Motorrad am Spielberg-Wochenende.
Dettwiler auf seinem Motorrad am Spielberg-Wochenende.(Bild: Ronny Lekl gp-photo.de)

Man hat den Eindruck, dass du in den Trainings und auch Qualifyings dein Potenzial zeigst, aber bei den Rennen will der Knoten nicht platzen …
Ja, genau. Das geht es eben auch um die Konstanz, über das gesamte Wochenende. Manchmal bin ich im Training schnell, im Qualifying schlecht, im Rennen gut. Ein anderes Mal bin ich im Training schlecht, dann im Rennen gut. Das ist immer ein bisschen ein Auf und Ab. Da müssen wir mehr Stabilität reinbringen, vor allem auch im Rennen. Gerade in der Startphase ist noch mehr drin. 

Was glaubst du, kannst du machen, dass es in den nächsten Rennen besser klappt?
Wir müssen einfach mehr ausprobieren, mehr Risiko eingehen. Das gilt auch ganz klar für die ersten Runden. Wenn es mal einen Abflug gibt, dann gibt es mal einen Abflug. Aber dafür kann ich sagen, dass ich es ausprobiert habe.

Du hast gesagt, du weißt, du hast nicht viel Zeit, dich zu behaupten. Inwiefern spürst du diesen Druck? Du bist jetzt in deinem zweiten Vertragsjahr ...
Diesen Druck hat man auch schon im ersten Jahr. Letztendlich macht man es ja für sich selber, nicht irgendwie für andere. Und dann macht man sich, glaube ich, selbst am meisten Druck. Aber ich denke, allgemein im Spitzensport hat man sowieso immer Druck. Leistung muss man bringen, das ist klar. 

Wie ist das Gefühl auf einem Motorrad zu sitzen für dich?
Es ist ein Gefühl, wie kein anderes. Das kriegt man nirgendwo anders. Vor allem im Rennen. Der Start, dieses Adrenalin. Ich denke, das ist ein Gefühl, welches Leute, die noch nie in einem Rennen gefahren sind oder nie auf dem Motorrad gesessen haben, sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen können. 

Wie sehr spielt die mentale Komponente im Leben eines Rennfahrers eine Rolle? Gerade auch nach Verletzungen wie bei dir am Anfang der Saison?
Was eigentlich viel schlimmer als die Verletzung war, war es die Rennen zu verpassen. Diese lange Distanz vom Unfall bis zum ersten Rennen, da hat man viel zu viel Zeit, um nachzudenken. Da muss man dranbleiben und so schnell wie möglich wieder aufs Motorrad. Also die mentale Ebene ist essenziell für einen Rennfahrer. 

Welche Ziele hast du für den Rest der Saison?
Es geht darum, Punkte zu machen. Ich denke, im zweiten Jahr müsste das drin sein. Und sonst über das Wochenende generell Stabilität reinzubringen.

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