Marcus Urban hat sich 2007 als erster deutscher Fußball-Profi offen zu seiner Homosexualität bekannt. Nun enthüllt der 54-Jährige in seinem Buch „Mensch Fußballstar“ weitere Details über das Leben als schwuler Bundesliga-Spieler.
„Viele schwule Fußballer haben sich in der Zwischenzeit im Hintergrund organisiert. In Gruppen zwischen 20 und 40 Leuten. Es ist aber nur die Spitze des Eisbergs“, so Urban in einem Buch-Auszug in der „Bild“-Zeitung.
„Es gibt auch schwule Paare in der Bundesliga, und zwar sehr nette, sehr hübsche. Und vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem sie sich outen“, so Urban, der im Nachwuchs der DDR-Nationalmannschaft und bei Rot-Weiß Erfurt gegen kickte. Doch die Angst ist zu groß!
Agenturen für Schein-Ehen
Berater und Manager würden sogar davon abraten, sich zu outen. Sie empfehlen hingegen Agenturen, welche für einige Fußballer Schein-Freundinnen organisieren oder Schein-Ehen arrangieren. „Man dachte beim Outing von Thomas Hitzlsperger, dass es ein Wendepunkt sein könnte. War es aber nicht so richtig. Thomas scheint mir auch überrascht, dass sich tatsächlich keiner weiter outet, auch die nach der Karriere nicht. Es gibt gar keinen Grund mehr, sich zu verstecken“, so Urban.
Das Problem Kabine
„Früher hieß es immer, dass Medien und Fans dran schuld seien, dass sich niemand outet. Ich glaube, heute sind es nur noch die Ängste der Spieler und die Leute um sie herum, zumindest hier, wo wir uns befinden, mitten in Europa“, so Urban. Dazu zählt er auch die Teamkollegen von homosexuellen Spielern. Es gebe „innerhalb der Kabine auch andere Gruppen, die das nicht akzeptieren, weil sie durch vermeintlich religiöse Aktivisten manipuliert werden.“
Doch Urban kämpft weiter. „Paradoxerweise ist lesbisch zu sein im Frauenfußball meistens kaum noch ein Problem“, so Urban, der am 17. Mai 2024 auch einen Tag des Outings organisierte. Doch es traute sich keiner ...
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