So tiefblau hat sich die Grüne Mark noch nie präsentiert. Nach dem Triumph bei den Landtagswahlen surfen die Freiheitlichen mit Landeshauptmann Mario Kunasek auf einer nie enden wollenden Erfolgswelle – wie auch die aktuelle „Krone“-Umfrage beweist. Doch am Horizont türmen sich erste Wolken auf.
An die 40 Prozent für die Freiheitlichen in der Sonntagsfrage und bei der Direktwahl würde Mario Kunasek sogar diese magische Marke knacken und bei 41 Prozent landen. Die vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) im Auftrag der „Krone“ durchgeführte Umfrage wird in der blauen Parteizentrale vorm langen Wochenende wohl für gelöste Stimmung gesorgt haben. Aktuell scheint die FPÖ in der Steiermark fast konkurrenzlos zu sein.
Bedenken sollte man allerdings, dass die Umfrage zum einen vor dem schrecklichen Amoklauf in Graz durchgeführt worden ist (wo sich bei der Verarbeitung des Unvorstellbaren eher die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr als Landeshauptmann Kunasek profilieren konnte) – und auch der blaue Kahlschlag im Sozialressort erst danach kam.
Viele dieser Einsparungen wird die blaue Kernwählerschaft wohl unterstützen – mit der einen oder anderen Maßnahmen wird man aber auch die FPÖ-Klientel selbst treffen. Dazu kommt, dass es auch Kunasek und seinem Regierungsteam noch nicht gelungen ist, den größten Sorgen der Steirer Wind aus den Segeln zu nehmen.
Wie aus dem dritten Teil der „Krone“-Umfrage ersichtlich, beschäftigt die Landsleute nach wie vor eine gesicherte Gesundheitsversorgung am meisten. Hier blieb man bis jetzt Antworten schuldig. Auch der viel zitierte „Plan B“ in der Endlos-Causa Leitspital Liezen sorgte da nicht wirklich für Beruhigung, ganz im Gegenteil. Und in der Wirtschaft blieb‘s bis dato ebenfalls bei Ankündigungen. Noch immer warten die Steirer etwa auf das längst versprochene Deregulierungsgesetz – nur mit Worten alleine wird man den Motor nicht wieder zum Laufen bringen.
Es liegt also an der FPÖ, ob man die sich langsam abzeichnenden Wolken am tiefblauen Himmel vertreiben kann – oder, ob sich daraus irgendwann doch ein Gewitter zusammenbraut. Andererseits, im Moment geizen halt auch die anderen Parteien mit echten Lösungsvorschlägen.
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