Von Wien bis Innsbruck – der Song-Contest-Effekt bringt nicht nur große Vorfreude, sondern auch Turbulenzen am Hotelmarkt.
Kaum ist der Eurovision Song Contest 2026 zum Gesprächsthema geworden, rollt bereits die erste Welle – nicht auf der Bühne, sondern in den Buchungssystemen der Hotels an. Noch ist völlig offen, wo das Spektakel ausgetragen wird, doch in Wien und Tirol laufen die Reservierungen bereits heiß. Die Wochenenden im Mai sind vielerorts nahezu ausgebucht. Ein Phänomen, das Erinnerungen an das ESC-Jahr 2015 wachruft, mit einem entscheidenden Unterschied: Damals war zumindest der Austragungsort fix.
Manche reservieren gleich jedes Mai-Wochenende
„Sicher ist sicher“, lautet das inoffizielle Motto der Fans und ihrer Buchungen. Teilweise reserviert dieselbe Gruppe gleich jedes Wochenende im bevorzugten Hotel. Die Preise? Hauptsaisonniveau, mindestens. „Die Nachfrage regelt natürlich den Preis“, so ein Branchenkenner. Und genau das treibt ihn in schwindelerregende Höhen: Statt 200 Euro die Nacht werden für ein Wochenende schon über 800 Euro verlangt.
Preis richtet sich nach Nachfrage
Ein dynamisches Preismodell heizt die Situation zusätzlich an. In manchen Hotels kalkuliert ein Algorithmus etwa regelmäßig neu, abhängig von der Auslastung, Nachfrage und Konkurrenz. In Wien lässt sich bereits jetzt ein Anstieg von rund 20 Prozent verzeichnen. In der Bundeshauptstadt fallen die Steigerungen aber aufgrund der großen Mengen an Hotelzimmern bisher nicht so ins Gewicht. Und für die Hotels bleibt eine große Unsicherheit: Denn kostenlose Stornierungen sind in den meisten Fällen noch immer recht kurzfristig möglich.
Zimmer können auch rasch wieder storniert werden
Dennoch ist auch in Wien die Aufbruchsstimmung deutlich spürbar, zumindest im Tourismus. Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner sieht die Stadt bestens aufgestellt: mit 82.000 Betten, exzellenter Bahnanbindung und Erfahrungen mit Großevents. „Wir wurden gerade erst als Stadt mit den weltweit meisten internationalen Kongressen ausgezeichnet“, betont Kettner. Doch statt Euphorie setzt er auf Augenmaß. Denn eine „Goldgräberstimmung“, so seine Warnung, könne Gäste langfristig eher vergraulen.
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