Chaos in Italien

Mit Polizei gedroht: ÖBB werfen Radler aus Zug

Kärnten
20.05.2025 07:59

Dutzende Urlauber strandeten am Sonntag in Italien. Ein Öffi-Chaos zwang zahlreiche Radfahrer in die Knie, einige Reisende wurden auch aus einem Railjet der ÖBB geworfen: „Wir mussten den Zug unter Androhung polizeilicher Gewalt wieder verlassen.“ Ein Sprecher versucht zu erklären.

„Mamma Mia!“ – Die ÖBB stehen nach einem heiklen Zwischenfall am Pranger. Es hätte für Dutzende Touristen eigentlich ein entspannter Sonntagnachmittag werden sollen – stattdessen endete die Fahrt mit der ÖBB für mehrere Fahrgäste mit Polizeieinsatz.

Im Detail: Der Regionalzug REX 1818 von Triest nach Villach wurde kurzfristig gestrichen – ohne jede Vorwarnung. Weder am Bahnhof noch über die App oder Hotline war eine Stornierung vermerkt. Erst in Udine – mit rund 100 Radfahrern am Bahnsteig – kam der Schock: Der Zug fällt aus.

Gestrandet im „Niemandsland“, ohne Hilfe und Information
Die Reisenden standen buchstäblich im Niemandsland: „Die letzte Rettung war ein Railjet in Richtung Österreich. Wir stiegen mit unseren Rädern ein und wollten nur wenige Stationen bis zur Grenze absolvieren, aber dann kam auch schon der Schaffner und schrie uns an“, erzählt Esther E. der „Krone“.

Fakt ist, unter Androhung von Polizeigewalt wurden die Fahrgäste zum Ausstieg gezwungen. Die ÖBB weigerte sich, sie zu befördern, trotz gültiger Tickets. Rettung gab es dann von den italienischen Bahnkollegen, die kurzerhand eine Fahrradgarnitur anhängten.

Schuld sind naturgemäß die Italiener ...
Auf Nachfrage sieht die ÖBB die Hauptschuld bei den Azzurri, denn man habe keine Information von den Italienern bekommen: „Bedauerlicherweise ist der Ausfall des betroffenen Zuges seitens des italienischen Partners nicht an die ÖBB kommuniziert worden. Deshalb konnten keine kurzfristigen Maßnahmen getroffen werden und auch eine entsprechende zeitgerechte Kundeninformation war leider nicht möglich“, so ein Sprecher der heimischen Bundesbahnen.

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Wenn die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann, muss das Zugteam einschreiten und Reisende ohne entsprechende Reservierung bitten, den Zug zu verlassen.

Bernhard Rieder, Sprecher der ÖBB

Weiters sei die Fahrrad-Causa auch eine Frage der Sicherheit, denn eine Mitnahme zusätzlicher Fahrräder würde alle Reisenden gefährden, dieses Thema habe für die ÖBB aber oberste Priorität. Dass diese Situation für alle Beteiligten äußerst unangenehm ist, sei den ÖBB absolut bewusst – davon haben die enttäuschten Kunden aber nur wenig!

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