Das Problem aktueller Festplatten ist, dass weder die Schreibleseköpfe der sensiblen Geräte noch die einzelnen Spuren auf den Magnetplatten noch weiter verkleinert werden können. Man arbeite bereits am Limit des physikalisch machbaren, heißt es vonseiten Seagates.
Jetzt ist den Forschern des Festplattenkonzerns aber offenbar endlich der Durchbruch gelungen: Eine neue Festplattentechnologie namens Shingled Magnetic Recording (SMR) soll die Festplattenkapazität wieder wachsen lassen.
Überlappende Magnetspuren für mehr Speicherplatz
Der Trick bei SMR-Festplatten: Die winzig kleinen Bahnen, die auf den einzelnen Magnetscheiben einer Festplatte zur Datenspeicherung verwendet werden, liegen nicht mehr nebeneinander, sondern überlappen sich. Das kann man sich ähnlich wie bei einem Dach vorstellen, bei dem die einzelnen Schindeln einander überlappen, erklärt Seagate.
Durch exakte Positionierung kann ein normaler Schreiblesekopf so bei gleicher Größe mehr Daten auf die Platte speichern – und zwar, ohne die Datenintegrität zu gefährden. Ein Problem gibt es dann aber doch noch: Weil der Schreiblesekopf größer als die Spur ist, auf die er schreibt, kann er beim Schreibvorgang die Daten auf den Nachbarspuren beschädigen.
Überlappung wird immer wieder unterbrochen
Die Lösung: Bei einem Schreibvorgang wird zunächst festgestellt, was auf den Nachbarbahnen gespeichert ist, anschließend werden diese zusätzlich zu den neu hinzugekommenen Daten erneut beschrieben. Das müsste grundsätzlich bis ans Ende der Festplatte gemacht werden, hätten die Seagate-Forscher die überlappenden Bahnen nicht immer wieder unterbrochen.
So besteht eine SMR-Festplatte im Grunde aus einer Menge immer wieder unterbrochener, sich überlappender Speicherbahnen, auf die der Schreiblesekopf die Daten aufbringt. Durch die Unterbrechungen hält sich die Zahl der bei einem Schreibvorgang neu zu beschreibenden Festplattensektoren in Grenzen.
Mehr Kapazität – gerade rechtzeitig für 4K-Inhalte
Seagate hat die SMR-Technologie eigenen Angaben zufolge bereits so weit perfektioniert, dass schon 2014 erste Fünf-Terabyte-Festplatten ausgeliefert werden können. In den Jahren danach soll die Kapazität weiter steigen, künftig sollen auch 20 Terabyte im Bereich des Möglichen sein. Das sind 20.000 Gigabyte – der Inhalt von über 2.200 DVDs oder 400 Blu-ray-Discs auf einer einzelnen Festplatte.
Der Durchbruch bei der Speichertechnologie ist nötig. Während die Preise für 4K-Fernseher und ultrahochauflösende Monitore bereits sinken (siehe Infobox), stellt sich immer noch die Frage, wo die extrem großen Datenmengen, die 4K-Videos mit sich bringen, gespeichert werden sollen. Extragroße Festplatten zu erschwinglichen Preisen wären eine Möglichkeit.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).