Wollte Essen bringen

Bürgermeister fand 70-Jährigen tot im Bett

Oberösterreich
08.03.2025 15:30

Der alleinlebende und pflegebedürftige 70-jähriger Josef M. lag mit schwersten Verbrennungen leblos in seinem Bett, als ihm Hermann Gierlinger, Bürgermeister von Pfarrkirchen im Mühlkreis (OÖ), am Freitag das „Essen auf Rädern“ vorbeibringen wollte. Das Opfer wies schwerste Verletzungen auf, eine Obduktion wurde angeordnet.

Freitag und Sonntag liefert Hermann Gierlinger, Bürgermeister von Pfarrkirchen im Mühlkreis und Fachbetreuer, in seiner Gemeinde immer das „Essen auf Rädern“ aus. Diesen Freitag machte er dabei eine schreckliche Entdeckung. Der 70-jährige Josef M. lag mit schwersten Verbrennungen tot in seinem Bett.

„Ich habe zwar sofort den kalten Rauch gerochen und es war alles schwarz in dem Zimmer, aber ich habe es am Anfang gar nicht realisiert. Von außen hat man überhaupt nichts gesehen“, schildert Gierlinger mit zittriger Stimme: „Es war überhaupt kein schöner Anblick, ich habe ihn fast nicht mehr erkannt.“

Zigarette löste den Brand aus
Laut aktuellem Ermittlungsstand dürfte eine Zigarette der Auslöser für den Brand gewesen sein. Eine Obduktion der Leiche wurde angeordnet und soll klären, ob Sepp – wie ihn alle nannten – im Feuer starb oder der Brand erst nach einem natürlichen Tod ausbrach. „Ich habe mit dem Kollegen gesprochen, der ihm am Donnerstag das Essen gebracht hat, da ist er noch ganz normal in seinem Sessel gesessen“, so der Bürgermeister. Der alleinstehende und pflegebedürftige Senior lebte schon jahrzehntelang in der kleinen Gemeinde im Oberen Mühlviertel.

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Es ist ein Wahnsinn, ich habe es am Anfang gar nicht realisiert. Die Bilder sind mir auch in der Nacht noch einmal untergekommen.

Hermann Gierlinger, Bürgermeister Pfarrkirchen im Mühlkreis

Nichte kümmerte sich um Senior
„Im Dezember war er wegen eines Oberschenkelbruchs im Krankenhaus, seither haben wir ihn mit ,Essen auf Rädern’ versorgt. Kollegen vom Sozialnetzwerk Arcus haben ihn betreut. Eine Nichte hat sich immer liebevoll um ihn gekümmert“, erinnert sich Gierlinger, der schwer mit der Tragödie zu kämpfen hat: „Die schrecklichen Bilder sind mir auch in der Nacht noch einmal untergekommen.“

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