Verglichen mit heutigen Dimensionen wirken die Anfänge bescheiden. Gerade einmal etwas über 500 Anwendungen hatten die damaligen iPhone-Nutzer zunächst zur Auswahl. Jobs hängte die Erwartungen dezidiert tief. Die 30 Prozent Kommission, die Apple vom App-Preis einbehielt, seien nicht zum Geldverdienen da, sondern nur, um die Plattform einigermaßen kostendeckend zu betreiben, betonte er.
800 App-Downloads pro Sekunde
Inzwischen kann Apples Store über 900.000 Apps und 50 Milliarden Downloads vorweisen, im Schnitt werden beim aktuellen Tempo jede Sekunde 800 Anwendungen heruntergeladen. Für die Entwickler ein lohnendes Geschäft: Sie bekamen insgesamt bereits mehr als zehn Milliarden Dollar (7,8 Milliarden Euro) ausgezahlt.
Der App Store wurde schließlich ein entscheidender Faktor für den Erfolg des iPhone, weil er das Smartphone als Plattform für alle Lebenslagen etablierte - von Spielen bis hin zu Unternehmens-Apps. Apple rückte das Angebot an Zusatzprogrammen in den Mittelpunkt seiner Werbespots. Der griffige Spruch "There's an app for that" (Für alles gibt es eine App) wurde zum geflügelten Wort. Über Nacht entstand ein riesiger Markt.
Konkurrenten zogen nach: Googles Play Store mit Programmen für Android-Geräte läuft heute ähnlich auf Hochtouren wie Apples Dienst, Microsoft und Blackberry haben eigene, bisher allerdings deutlich weniger umfassende Marktplätze für Anwendungen.
Streit um Markennamen
An den Namen App Store traut sich allerdings derzeit keiner ran, Apple beansprucht den Begriff für sich und verklagte den Online-Händler Amazon, der seine Plattform "Appstore" nannte. Amazon konterte, die Bezeichnung stehe inzwischen allgemein für eine Download-Plattform für Zusatzprogramme.
Am Dienstag wurde der Fall auf Bitten der zwei Technologiekonzerne nach einem mehr als zweijährigen Rechtsstreit zu den Akten gelegt. Was letztlich den Ausschlag für den Friedensschluss gab und ob es Bedingungen gibt, ging aus den Gerichtsunterlagen nicht hervor.
Kritik an teuren Zusatzinhalten und Zensurvorwürfe
Es war nicht die einzige Kontroverse, die Apple in den vergangenen Jahren um den App Store führen musste. Es gab Vorwürfe, dass Kinder zu leicht kostenpflichtige Zusatzinhalte in einigen Spiele-Apps herunterladen konnten. Das fiel auf, als den Eltern hohe Rechnungen ins Haus flatterten: So soll in einem extremen Fall eine Achtjährige digitale "Schlumpfbeeren" für 1.400 Dollar eingekauft haben. Apple legte eine Sammelklage zu den Vorwürfen jüngst mit einer Zahlung von bis zu 100 Millionen Dollar bei.
Den App Store betreibt der kalifornische Konzern nach einem halb-offenen Modell: Jeder kann eine App einreichen, doch Apple prüft und kann sie ablehnen. Das sorgte für mehr Sicherheit, aber immer wieder auch für Zensurvorwürfe. Und schließlich wird oft kritisiert, dass einzelne Apps in der Masse untergehen. So sind Schätzungen im Umlauf, dass rund zwei Drittel der Anwendungen gar nicht erst entdeckt werden. Wohl auch mit Blick darauf betonte Konzernchef Tim Cook jüngst, dass rund 90 Prozent der Apps jeden Monat heruntergeladen würden.
Kostenlose iOS-Apps zum Jubiläum
Einige der populärsten von ihnen bietet Apple anlässlich des fünften Geburtstags seines App Stores nun sogar für kurze Zeit kostenlos an. Auf einer eigens eingerichteten iTunes-Sonderseite zum Jubiläum listet der Konzern diese Apps und Spiele, darunter etwa die professionelle DJ-App "Traktor DJ" oder die Spiele-Hits "Infinity Blade II" und "Tiny Wings", um nur ein paar zu nennen.
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