Sie reagierte damit auf die jüngste Ankündigung der Telekom, die Geschwindigkeit von Internetpauschaltarifen zu drosseln, wenn eine bestimmte Datenmenge verbraucht wurde. Wer mehr Daten übertragen will als in seinem Tarif vorgesehen, soll sich Zusatzpakete kaufen können.
Die Pläne des Konzerns stoßen auf Kritik in der deutschen Bundesregierung. "Anscheinend steht die Telekom auf der Leitung - sonst würde sie erkennen, dass ihr neues Geschäftsmodell ein klassischer Rohrkrepierer zu werden droht", sagte Verbraucherministerin Ilse Aigner dem Blatt.
"Sollte sich herausstellen, dass die Telekom ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzt, muss das Kartellamt einschreiten. Falls die neuen Tarife eine Gefahr für die Netzneutralität darstellen, muss die Bundesnetzagentur tätig werden", forderte die CSU-Politikerin.
Unterstützung bekommt die Telekom indes vom deutschen Branchenverband Bitkom. Gegenüber der Zeitung erklärte ein Sprecher, dass derzeit eine "sehr kleine Gruppe von Nutzern" einen "sehr großen Teil des Datenverkehrs" verursache. "Diese sogenannten Heavy-User werden derzeit von allen anderen Nutzern mitfinanziert."
Ähnlich argumentiert auch die Telekom: "Fakt bei uns ist: Drei Prozent der Kunden verursachen mehr als 30 Prozent des Datenvolumens. Das bedeutet für die Kunden, Lieschen Müller subventioniert bisher den 'Heavy User'", so Telekom-Sprecher Philipp Blank am Freitag im Deutschlandfunk. Die Alternative wäre gewesen, die Preise pauschal für alle Kunden zu erhöhen.
Die Netzneutralität sieht Blank dadurch nicht gefährdet. "Die Deutsche Telekom steht für das freie und offene Internet."
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