Die Musikvertreter hatten dem Bericht nach die Website piraattilahti.fi erstellt, die so aussieht wie die Seite von "The Pirate Bay" - und dafür einfach den Programmcode übernommen. Nur das Logo der Piratenseite, ein Segelschiff, sei mit einem untergehenden Schiff ersetzt wurden, berichtete "TorrentFreak".
Dort, wo bei "The Pirate Bay" Links zu den Torrent-Dateien stehen, verweist piraattilahti.fi auf kommerzielle Dienste wie iTunes, Amazon und Spotify, über die sich Musik legal herunterladen oder streamen lässt. Die Website selbst war am Donnerstagvormittag kurzzeitig nicht erreichbar. Sie sei durch massenhafte automatisierte Abfragen lahmgelegt worden, sagte ein Sprecher des finnischen Informationszentrums gegen Raubkopien, das die Seite ins Leben gerufen hat.
"Wir klagen, weil es lustig ist"
Von der Klage der Piraten habe man bislang noch nichts gehört. "'The Pirate Bay' hat bisher auf keine Weise mit uns Kontakt aufgenommen", sagte der Sprecher. Auf ihrer Facebook-Seite schrieben die Piraten, sie wollten klagen, "nicht weil uns das Urheberrecht so wichtig ist, sondern weil die IFPI die ausziehbaren Schlagstöcke nicht zurückgegeben hat, die wir ihnen geschickt haben". Später legte "The Pirate Bay" nach: "Um Himmels Willen, versteht ihr alle keine Ironie? Wir verklagen die IFPI nur, weil es lustig ist."
Gegenüber "Torrentfreak" betonten die Piraten indes, dass sie angesichts des Verhaltens der IFPI außer sich vor Wut seien. Der Verband müsse lernen, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Dieser Diebstahl im Internet stelle eine Bedrohung für die weltweite Wirtschaft dar, hieß es wohl mit einem Augenzwinkern. Den Piraten gehe es letztlich darum, ein Statement zu setzen, wenn weder der Musikverband noch seine Freunde geltendes Urheberrecht respektieren würden.
Im Kleingedruckten von "The Pirate Bay" wird übrigens ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das unerlaubte Verwenden bzw. Kopieren von Bestandteilen der Website einen Verstoß darstellt. Man behalte sich das Recht vor, diesen mit einer Gebühr von 5.000 Euro zu ahnden. Hinzu kämen zusätzliche Kosten, die durch diese Verletzung entstehen könnten.
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