Wolfsbergs Thierno Ballo darf sich im Team-Großkader beweisen, schaffte es daher auch in die große EURO-Serie der „Krone“. Förderer und Ziehvater Peter Huemerlehner integrierte den gebürtigen Afrikaner als Kind in seine Familie und erzählt, wie es zum Platzsturm von Ballos Schwester kam...
Förderer. Manager. Oder wie es Thierno Ballo sagt: „Mein zweiter Vater – ich habe ihm so viel zu verdanken!“ Die Rede ist von Peter Huemerlehner. Der Oberösterreicher verhalf einst dem kleinen Thierno und dessen Familie in ein geregeltes Leben – und wich seitdem nicht mehr von deren Seite.
Denn mit acht Jahren kam Thierno mit seiner Familie von der Elfenbeinküste nach Österreich. Mit recht wenig in der Hand – und ohne Deutschkenntnisse. Dementsprechend war die Kindheit nicht einfach. „Ich war Nachwuchstrainer bei Chemie Linz – und habe mir Thierno mit meiner Partnerin Jasna hergeschnappt, ihm eine gute schulische Ausbildung ermöglicht, ein stabiles soziales Umfeld geschaffen und sein Talent gefördert. Da hatte Thierno schon Bewegungen im Blut, die sonst keiner konnte“, erzählt Huemerlehner.
Gemeinsam nach Köln
So verhalf ihm der heute 42-Jährige zum LASK, um ihn anschließend (samt Ballos Mama Oumou) nach Köln mitzunehmen. „Ich musste mit meiner Familie beruflich raus. Die beiden haben bei uns gewohnt, Thierno durfte bei Leverkusen sein Talent beweisen“, erzählt der Unternehmer, der selbst mit Jasna drei Kinder hat: Elina, Pepe und Emelie. „Sie sind zu Thierno wie Geschwister, wir sind wie eine Familie.“ Die Ballo auch zur Seite stand, als dessen leiblicher Papa Mohammed (der in Linz lebte) bei einem Unfall verstarb.
„Sie hatte es ihm versprochen“
Wie groß die Liebe ist, bewies Emelie zuletzt im Mai beim Match Austria Wien gegen WAC. Wo sie aufs Feld flitzte – nur um ihren „Bruder“ zu umarmen. „Sie hatte Thierno versprochen, mit ihm zu jubeln, wenn er ein Tor schießt. Und plötzlich läuft sie über die Absperrungen“, lacht Huemerlehner. Die Folge? Lebenslanges Stadionverbot bei der Austria samt Geldstrafe! „Die wird sie vom Taschengeld bezahlen“, so Huemerlehner.
Klar fiebern Ziehpapa Peter und Co. jetzt mit Ballo mit: Nach der Einberufung in den Großkader soll’s mit dem Sprung zur EM klappen. „Thierno hat so viel Kreativität, ist ein intelligenter Instinktfußballer – das gibt es heutzutage nicht mehr oft. Aber er kann noch körperlich zulegen!“
Ob er beim WAC bleibt? „Er hat Interesse aus Belgien, Deutschland und Österreich auf sich gezogen. Aber er fühlt sich auch in Wolfsberg total wohl!“
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