„Schaden fürs Team“

Ex-Bayern-Sportdirektor: „Es begann mit Hernandez“

Fußball International
22.05.2024 20:08

Der ehemalige Sportdirektor des FC Bayern München, Christian Nerlinger, hat den Beginn der Fehlentwicklung beim Rekordmeister mit dem 80-Millionen-Transfer von Lucas Hernandez ausgemacht. Jetzt sei es an der Zeit auch „unbequeme Wahrheiten anzusprechen“. 

Nerlinger sieht die aktuellen bei den Bayern vor allem innerhalb der Mannschaft angesiedelt. Eine Entwicklung, die der ehemalige Sportdirektor mit einem bestimmten Transfer in Verbindung bringt, wie er gegenüber „Sport Bild“ verrät: „Am gravierendsten ist für mich eine Fehlentwicklung innerhalb der Mannschaft und bei den Transfers. Das begann mit der Verpflichtung von Lucas Hernández im Jahr 2019 für 80 Mio. Euro.“

Christian Nerlinger (Bild: AFP/AFP PHOTO JOHN MACDOUGALL )
Christian Nerlinger

Mit diesem Transfer sei das Gefüge im Team nachhaltig beschädigt worden, ist sich der 51-Jährige sicher. Er selbst war von 2008 bis 2012 zuerst Teammanager und dann Sportdirektor bei den Münchnern. Damals hatte Nerlinger erlebt, wie man eine erfolgreiche Mannschaft aufbaut. „Wenn ich an die Mannschaft zurückdenke, die wir aufgebaut haben, als uns der BVB wehgetan hat, gab es klare Säulen“, so der 51-Jährige. Dazu hätten etwa Manuel Neuer, David Alaba, Bastian Schweinsteiger und Kapitän Philipp Lahm gezählt.

Wo sind die „Säulen“?
Heute hingegen seien der Mannschaft diese „Säulen“ abhandengekommen. Grundlage allen Übels, wie Nerlinger findet: „Mir fallen mit Neuer und Harry Kane nur zwei Spieler ein. Beim Rest wurde entweder versäumt, die Spieler stark zu machen – wie bei einem Kimmich, Goretzka oder zuletzt auch Müller -, oder es wurden aus meiner Sicht durchschnittliche Spieler für viel zu hohe Ablösesummen und Gehälter verpflichtet.“ 

Harry Kane ist, laut Nerlinger, eine der beiden einzigen Führungspersönlichkeiten des Rekordmeisters.  (Bild: APA/AFP/LUKAS BARTH)
Harry Kane ist, laut Nerlinger, eine der beiden einzigen Führungspersönlichkeiten des Rekordmeisters. 

Jetzt, so der ehemalige Bayern-Verantwortliche, komme es auf die richtigen Schritte an. Der Verein müsse wieder an einen Punkt kommen, an dem es eine Struktur mit echten Leader-Figuren gäbe. Diese müssten den Mut haben, intern auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen und dabei gehört zu werden. So könne ein Neuanfang gelingen, ist sich Nerlinger sicher. 

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