Neue Studie zeigt:

Wahlfreiheit hat Väterkarenz ausgebremst

Österreich
07.05.2024 14:52

Bei der Kinderbetreuung von Vätern hat Österreichs Politik lange auf Wahlfreiheit gesetzt. Das hat aber mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern verhindert, wie jetzt eine neue Studie vom Institut für Familienforschung in Wien zeigt.

Zuletzt waren nur 3,3 Prozent der Kinderbetreuungsgeldempfängerinnen und -empfänger männlich. Zwar seien bezahlte und unbezahlte Arbeit zwischen den Geschlechtern in ganz Europa ungleich verteilt, doch gebe es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Österreich ist der Studie nach zum Beispiel deutlich traditioneller als Schweden.

Während in Schweden jede zweite Mutter mit Kindern unter drei Jahren arbeitetet (Daten aus 2020), ist es in Österreich nur jede dritte. Hierzulande gibt es außerdem mehr Mütter, die weder arbeiten noch in Karenz sind. Nur 16 Prozent der Väter, deren Kinder 2019 geboren wurden, haben nach der Geburt einmal Kinderbetreuungsgeld bezogen. In Schweden waren 88 Prozent der Väter in Elternteilzeit.

In Schweden beteiligen sich mehr Männer bei Kochen und Hausarbeit als in Österreich (Symbolbild). (Bild: ©Jacob Lund - stock.adobe.com)
In Schweden beteiligen sich mehr Männer bei Kochen und Hausarbeit als in Österreich (Symbolbild).

Schweden beteiligen sich mehr im Haushalt
Auch bei Kochen und Hausarbeit beteiligen sich Schwedens Männer deutlich stärker. Nur etwa jede sechste befragte Person gibt dort an, dass die Familie unter einem Vollzeitberuf der Mutter leide. In Österreich sind es fast sechs von zehn, die dieser Aussage zustimmen.

Dass Männer mit Kindern vollzeiterwerbstätig sind, wird hingegen eher nicht infrage gestellt, wie eine andere Befragung von Soziologin Gerlinde Mauerer von der Universität Wien zeigt. Demnach müssten Mütter, die meist länger in Karenz sind und häufiger in Teilzeit arbeiten, ausgleichen, dass ihre Partner weniger flexible Arbeitsbedingungen hätten.

Wenn mehr Väter in die unbezahlte Arbeit gebracht werden sollen, brauche es eine klare Politik in diese Richtung, sagte Studienautorin Sonja Dörfler-Bolt.  Erst seit diesem Jahr gilt aufgrund einer EU-Richtlinie in Österreich die Regel, dass Väter zumindest zwei Monate in Karenz gehen müssen.

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