"Voll mit Fehlern"

Opfer zerpflückt Bescheid über Fußfessel-Urteil

Österreich
02.10.2012 17:00
Sieben Seiten ist der Bescheid des Oberlandesgerichts Linz über das Ja zur Fußfessel für einen Salzburger Sextäter lang. Und jede einzelne Seite ärgert das Opfer Sabine K. (Name geändert) maßlos. Für die junge Frau ist der Bescheid "voll mit Fehlern", wie sie gegenüber der "Krone" erklärte.

Von Anfang an war der Bescheid geheim, selbst das Opfer durfte zu Beginn keine Einzelheiten aus dem Schreiben erfahren. Jetzt wurde das Dokument auch der "Krone" zugespielt - und Sabine K. lässt kein gutes Haar an der Entscheidung. "Viele Punkte stimmen einfach nicht", ärgert sie sich nach der Einsichtnahme.

"Er hat mich auch nüchtern missbraucht"
Zum Beispiel steht in dem Bescheid, dass mit dem Alkoholverbot, das die Fußfessel automatisch mit sich bringen würde, auch ein erheblicher Risikofaktor wegfallen würde. "Aber das stimmt nicht", schildert das Opfer aus eigener, leidvoller Erfahrung. "Er hat mich auch nüchtern missbraucht. Da war nicht nur Alkohol im Spiel."

Auch von einer "Unbescholtenheit und dem langen Wohlverhalten" des Täters, wie in dem Bericht zu lesen ist, könne keine Rede sein. "Beim Prozess haben fünf Opfer gegen diesen Mann ausgesagt", so Sabine K.

Warten auf neues Urteil des Verwaltungsgerichtshofs
Aus diesen Gründen kann das Opfer das Linzer Urteil nicht verstehen, und auch die lächerlichen "Aufgaben" nicht, die dem Mann aufgetragen wurden: "Wöchentlich muss er seinem Anstaltsleiter Zeitbestätigungen über die Präsenz am Arbeitsplatz vorlegen - und monatlich eine Gehaltsabrechnung."

Sabine K. wartet indes immer noch auf das neue Urteil des Verwaltungsgerichtshofs. Vielleicht bringt diese Entscheidung den Sextäter aus Salzburg doch ins Gefängnis.

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