Israel gegen Iran

Nahost-Experte sieht „sehr hohes“ Kriegsrisiko

Ausland
17.04.2024 10:13

Israels Regierung betont, dass eine Antwort auf die Raketen- und Drohnenangriffe des Iran folgen werde. Nach fünf Sitzungen des Kriegskabinetts gibt es aber offenbar noch immer keinen Beschluss über die Art und vor allem den Umfang des Gegenschlags. Obwohl alle Seiten von ihren Verbündeten und den Vereinten Nationen zur Deeskalation aufrufen, wird die Kriegsgefahr von Experten zum Teil als sehr hoch eingestuft.

„So eine Eskalationsspirale entgleitet sehr schnell und sehr einfach, weil für beide Seiten sowohl Eskalation als auch Deeskalation riskant ist“, sagt der Konflikt- und Protestforscher Tareq Sydiq von der Marburger Universität. „Man weiß nicht genau, wie die andere Seite reagieren wird und ab welchem Zeitpunkt ein Krieg auch unausweichlich wird. Das Risiko würde ich sehr hoch einschätzen“, fügt er hinzu.

Die israelische Armee führt bereits jetzt einen Mehrfrontenkrieg.
Die israelische Armee führt bereits jetzt einen Mehrfrontenkrieg.(Bild: APA/AFP/RONALDO SCHEMIDT)
Seit Tagen berät sich Premier Benjamin Netanyahu mit seinen Generälen und Ministern. Man will ...
Seit Tagen berät sich Premier Benjamin Netanyahu mit seinen Generälen und Ministern. Man will zwar einen Krieg gegen den Iran vermeiden, aber eine weitere Eskalation könnte einen ebensolchen ausbrechen lassen.(Bild: AP)

„Bereitschaft für mehr Risiko ist neu“
Den Luftschlag gegen die Generäle in einem Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, auf den das Mullah-Regime am Wochenende mit 300 Raketen und Drohnen reagiert hat, sieht Experte Sydiq im Kontext des Gaza-Konflikts: „Die Präsenz der Revolutionsgarden wird aus israelischer Seite schon lange als eine Bedrohung der eigenen Sicherheit wahrgenommen und auch so verstanden.“ Denn Irans Elitestreitmacht arbeite mit der libanesischen Hisbollah-Miliz zusammen und unterstütze auch die Hamas im Gazastreifen.

Aktuell sieht Sydiq große internationale Bemühungen, einen Krieg zu vermeiden. Die Gefahr eines Krieges bleibe dennoch bestehen, „weil beide Seiten Gründe haben, an der Eskalation weiterzudrehen“. Das sei nicht neu. „Was durchaus neu ist, ist die Bereitschaft, da mehr Risiken einzugehen.“

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