Tödlicher Unfall

Auch ein Alkolenker ist nicht automatisch schuld

Oberösterreich
02.04.2024 18:00

Auch ein Vollrausch muss kein Schuldeingeständnis sein: Ein 15-jähriger Mopedfahrer verstarb in Tarsdorf nach der Kollision mit dem Wagen eines Betrunkenen. Der Lenker hatte 1,4 Promille intus. Nun wird ermittelt, wer die Verantwortung trägt.

Ein tragischer Verkehrsunfall hatte sich Sonntagnacht im Innviertel ereignet: Wie berichtet, war in Tarsdorf ein 15-jähriger Einheimischer auf seinem Mofa mit einem Auto zusammengeprallt. Obwohl zwei Streifenpolizisten Zeugen des Unfalls geworden waren und den Bursch sofort wiederbelebten, erlag er noch in derselben Nacht im Spital seinen schweren Verletzungen. Der Unfalllenker war unter Alkoholeinfluss gestanden: Rund 1,4 Promille hatte der 34-Jährige intus. Der Führerschein wurde ihm an Ort und Stelle abgenommen.

Noch Gegenstand der Ermittlungen
Ob er aber auch für den Unfall verantwortlich ist, sei noch Gegenstand von Ermittlungen: „Wir müssen schauen, ob der Lenker nicht nur alkoholisiert war, sondern auch einen Fehler gemacht hat, ob er also auf seiner Fahrbahnseite oder eher in der Mitte unterwegs war“, erklärt Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis. „Dass er unter Alkoholeinfluss stand, reicht nicht für eine Schuld, es muss ihm ein Sorgfaltsverstoß nachgewiesen werden.“
Bis zu drei Jahre Haft möglich
Falls den Ermittlern dies gelingt, müsste sich der 34-Jährige wegen grob fahrlässiger Tötung verantworten – Strafdrohung bis zu drei Jahre Haft. Ersten Informationen zufolge soll der 15-Jährige schon den entgegenkommenden Streifenwagen nur knapp passiert haben, bevor er Sekunden später verunglückte.

Mopedunfälle sind häufig
Mopedunfälle sind häufig, und enden nicht selten fatal: Zwar gab es dem Österreichischen Verkehrsclub (VCÖ) zufolge in OÖ 2023 keinen tödlichen Moped-Crash, dafür wurden im Jahr davor 701 Personen verletzt und fünf getötet. 2021 forderten Mopedunfälle 767 Verletzte und vier Tote. „Das Unfallrisiko mit dem Moped ist hoch. Ein gutes Öffi-Angebot könnte viele schwere Unfälle junger Menschen verhindern“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele