Top-Erfolg für die Ermittler des Landeskriminalamtes Steiermark: Die Gruppe konnte innerhalb von nur sieben Tagen den bewaffneten Raubüberfall auf ein Sportgeschäft in Leibnitz (Steiermark) klären. Die Täter: zwei Jugendliche (15,16) aus Deutschland. Die Tatwaffe, eine Machete, hatten die Brüder im Internet bestellt. Sie sind jetzt in Haft.
Die beiden Angestellten in dem Sportgeschäft in Leibnitz werden wohl noch länger mit den Folgen des Überfalles zu kämpfen haben. Daran haben die beiden Jugendlichen sicher nicht gedacht, als sie sich im Internet eine 60 Zentimeter lange Machete um knapp 30 Euro bestellten. Mit 500 Euro Beute hat das Brüderpaar bei seiner Gewalttat gerechnet. Zusätzlich wollten die beiden Kleidung rauben, um sie dann zu verkaufen.
„Es ist unglaublich, was sie dabei für eine kriminelle Energie an den Tag legten“, schüttelt auch ein Ermittler den Kopf. „Alles war sorgfältig und durchwegs professionell geplant.“ Die Jugendlichen hatten Extra-Kleidung mit, die sie vor dem Raub über ihr Gewand zogen. Auch die Schuhe haben sie gewechselt.
Tatwaffe landete in Bach
Während der 16-Jährige die Angestellten mit der Machete bedrohte und Bargeld erbeutete, nahm sein 15-jähriger Bruder verschiedene Kapuzenpullover und Fußballschuhe mit. Als die beiden aber auf ihrer Flucht bemerkten, dass sie weit mehr Bargeld erbeutet hatten als gedacht, warfen sie die Kleidung und die Tatwaffe in einen Bach. Sie brauchten die Sachen nicht mehr.
Die Angestellten aus dem Sportgeschäft kämpfen mit den Folgen des Überfalls. Sie sind in psychologischer Betreuung.
Ein Ermittler
Doch die Freude über ihre Beute währte nur kurz. Schon am 8. März klickten für den Älteren die Handschellen. Ein Tipp aus der Bevölkerung und krimineller Spürsinn – das Landeskriminalamt wurde von Kollegen der Polizeiinspektionen Leibnitz und Leutschach tatkräftig unterstützt – konnten ihn rasch überführen. Zumal sein vermeintlich lückenloses Alibi plötzlich nicht mehr so lückenlos war.
„Cooler Nervenkitzel“
Nach einer Nacht in Haft verriet der 16-Jährige auch seinen Mittäter. Einen Großteil der Raubbeute stellten die Ermittler in einem PC-Gehäuse in der Wohnung der Brüder fest. Die Jugendlichen mit irakischen Wurzeln, die vor eineinhalb Jahren aus Deutschland in die Steiermark kamen, sind geständig. Sie wollten einen „coolen Nervenkitzel“ und Geld haben. Die Ideen hätten sie aus Filmen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.