Fast exakt ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss im rechten Knie bei der Weltmeisterschaft in Bakuriani erwischte es ÖSV-Skicrosserin Sonja Gigler bei ihrem Comeback-Versuch auf der Reiteralm erneut - Kreuzbandriss links. Bei der OP stellte sich heraus, dass das Knie noch schlimmer in Mitleidenschaft gezogen wurde, als ursprünglich befürchtet...
„Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben“, schildert Sonja Gigler jene Gedanken, die ihr am 25. Februar durch den Kopf gingen. Nachdem sich die 22-jährige Vorarlbergerin 364 Tage zuvor bei der WM in Georgien einen Kreuzband- und Außenmeniskusriss im rechten Knie zugezogen hatte, arbeitete sie extrem hart dafür wieder in alter Stärke zurückzukommen. Und dann - wenige Momente vor ihrem Comeback auf der Reiteralm kam Sonja im allerletzten Trainingslauf nach einem „Step-down“ nicht ideal auf, knickte ein und ging zu Boden - die erste Diagnose: Kreuzbandriss im linken Knie.
„Das ist verdammt blöd gelaufen“
„Christina Födermayr und ich sind extra ganz am Schluss gefahren, damit die Strecke schneller wird und wir kein Problem an dieser Stelle haben“, erinnert sich die Juniorenweltmeisterin von 2022. „Leider wussten wir nicht, dass die Strecke noch immer so langsam war - dann wären wir anders gefahren. Das ist verdammt blöd gelaufen.“
Im ersten Moment nach dem Zwischenfall war Gigler komplett am Boden. „Da fragst du dich natürlich, warum es schon wieder dich trifft. Zumal du weißt, was jetzt auf dich zukommt“, erzählt die Kästle-Pilotin, die erst im November 2023 wieder auf die Ski zurückgekehrt war, bei der Reiteralm-Quali als Siebte und 13. allerdings schon wieder ihre riesengroße Qualität hatte aufblitzen lassen.
Künstlicher Knorpel musste eingesetzt werden
Drei Tage nach dem Sturz wurde die Harderin in der Privatklinik Hochrum von Knie-Koryphäe Christian Fink operiert. „Dabei stellte sich heraus, dass auch beide Menisken gerissen waren, das Innenband etwas abbekommen hatte und die Knorpel kaputt sind. Quasi ein Totalschaden“, sagt die Ski Club-Arlberg-Athletin. „Mir wurde dann gleich ein künstlicher Knorpel eingesetzt - da muss man jetzt schauen, ob der Körper das annimmt.“
„Das kann es noch nicht gewesen sein!“
Wie geht es nun weiter? „Das wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten weisen, wenn man sieht, wie die Heilung verläuft“, gibt sich Sonja betont zurückhaltend. „Andererseits kam dann aber auch sehr schnell der Gedanke, dass es das noch nicht gewesen sein kann.“ Fix eingeplant ist auf jeden Fall schon wieder ein Reha-Aufenthalt im Gasteinertal. „Das ist eine großartige Möglichkeit, die uns der Verband bietet. Die werde ich sicherlich auch diesmal wieder in Anspruch nehmen“, blickt Gigler in die Zukunft.
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