Minister in Kärnten

Wie soll KI in unseren Schulen verwendet werden?

Kärnten
26.02.2024 11:30

250.000 Euro investiert Bildungsminister Martin Polaschek in ein KI-Pilotprojekt an insgesamt 100 Schulen in Österreich - sieben davon in Kärnten. Wie sieht dieses Projekt aus? Wie kommt es an? Und vor allem: Welche Ergebnisse erhofft man sich daraus?

Ist Künstliche Intelligenz im Bildungswesen eine Chance oder doch ein Risiko? Die Antwort auf diese Frage ist oft gar nicht so simpel - hat die EU die Verwendung von KI im Bildungsbereich ja als hochriskant eingestuft. Damit stehen in diesem Bereich klare Regulierungen an, was Bildungsminister Martin Polaschek aber durchaus begrüßt: „Es braucht klare Regeln für KI“, dennoch möchte er, dass sich junge Menschen aktiv mit der neuen Technologie auseinandersetzen: „Wir können es ja nicht verbieten - wir müssen sie abholen!“

Und so ist das KI-Pilotprojekt an Schulen auch entstanden: Von rund 6000 Schulen wurden 100 in Österreich ausgewählt, um im Schulalltag verschiedenartige KI-Lernsoftware zu testen und Erfahrungen zu sammeln. „Das Projekt wird von der Universität Graz wissenschaftlich begleitet, denn wir erhoffen uns daraus Ergebnisse darüber, wo KI im Unterricht eingesetzt werden soll und kann; und wo Risiken und Gefahren entstehen“, erklärt der Minister seine Ziele. In Kärnten wurden übrigens sieben Schulen ausgewählt - zwei davon hat Polaschek persönlich besucht und ihnen das KI-Abzeichen verliehen. Die „Krone“ war dabei:

KI-Schulen in Kärnten:

  • BG/BRG Ingeborg Bachmann (Klagenfurt)
  • HTL Mössingerstraße (Klagenfurt)
  • MS Völkendorf (Villach)
  • HTBLVA Villach
  • BHAK/BHAS Spittal an der Drau
  • MS Gegendtal-Treffen
  • PTS Völkermarkt

„Die Künstliche Intelligenz kommt sowieso - da sind wir lieber gleich dabei, als dann, wenn es zu spät ist“, schildert Markus Krainz, Direktor des Ingeborg-Bachmann-Gymnasiums, seine Beweggründe, am Projekt teilzunehmen. In der Klasse 3E bringt Lena Tomitz, Lehrerin für das Fach Digitale Grundbildung, ihren Schülern gerade die Bildgenerierung mit KI bei, als Polaschek die Klasse betritt: „Die Schüler erarbeiten gerade eine Bildergeschichte“, erklärt sie.

Zuvor gab es Tipps zum richtigen „Prompting“, also quasi wie die Schüler der KI Anweisungen geben und Eingaben machen sollen, damit auch das gewünschte Ergebnis herauskommt. Die Schüler tippen fleißig auf ihren Tablets, testen aus, was die KI kann und was nicht: „Ich habe davor eigentlich noch keinen Kontakt mit diesen Programmen gehabt“, erzählt die 12-jährige Marta Bogovic. Erst in der Schule haben sie und ihre Klassenkameradin Ella Löscher (13) gelernt, welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben.

„KI-Wissen weitergeben“
Anders als das Ingeborg-Bachmann-Gymnasium hatte die HTL Mössingerstraße in Klagenfurt in der Vergangenheit bereits viele Berührungspunkte mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Ob durch den bereits eingeführten Freigegenstand, die KI-Schwerpunkte in den Zweigen „Software-Engineering“ und „Smart Medical Systems“ oder durch den eigens organisierten KI-Day: „Wir sehen uns in der Pflicht, unser gesammeltes Wissen, auch an Schulexterne weiterzugeben“, meint Harald Grünanger, Abteilungsvorstand der Abteilung Elektronik und technische Informatik.

Schüler präsentierten KI-Abschlussprojekte
Und das Interesse der HTL-Schüler an Künstlicher Intelligenz ist mehr als nur vorhanden: „Alleine heuer haben mehr als zehn Diplomarbeits-Gruppen dieses Thema in ihren Abschlussprojekten aufgegriffen“, weiß Direktor Hubert Lutnik. Einige davon durften das Ergebnis auch dem Bildungsminister vorstellen: Für die Vogel-Erkennung, Bestandsaufnahme von Kleidung, in einer Fitness-App, aber auch bei der Erkennung von Nährwerten von Lebensmittel oder Kariesbefall der Zähne wurde KI eingesetzt. Die Erwartungen an das neue KI-Pilotprojekt sind an der HTL jedenfalls hoch!

„Österreich braucht sich in Sachen KI und Digitalisierung übrigens keinesfalls verstecken“, informiert der Minister am Rande seines Kärnten-Besuchs. Immerhin bekomme in Österreich jeder Schüler der 5. Schulstufe ein digitales Endgerät, „was ein wirklich großer Schritt ist!“ Europäische Vorbilder seien die baltischen Länder, wie beispielsweise Estland. Der Minister selbst hat KI-Anwendungen wie ChatGPT übrigens bisher lediglich aus Test-Zwecken verwendet: „Vieles, was diese Programme können, ist spannend. Einiges ist aber auch noch fehlerhaft“, teilt er seine Erfahrungen. Umso wichtiger werden die Erkenntnisse aus dem Pilot-Projekt dann sein. 

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