Was hat sich Bezirkschef Markus Figl (ÖVP) dabei gedacht? Zuerst lächelt er mit Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) um die Wette, dann gibt er ihr wegen der (nicht) autofreien City „Saures“.
Ist die Politik zur reinen Show verkommen? Zu einer Frotzelei der Bürger. Mit Volksvertretern, die ihr freundliches oder (je nach Thema) ernstes Gesicht aufsetzen, sobald die erste Kamera aufblitzt. Egal, wofür oder wogegen. Hauptsache, ein Foto. Diesen Eindruck konnte man in diesen Tagen gewinnen.
Markus Figl (ÖVP), Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, kämpft seit Jahren für eine verkehrsberuhigte City, die mit Videoaugen an den Einfahrten überwacht wird. Eine starke Mitstreiterin für das Projekt hat er in Mobilitätsstadträtin Ulli Sima von der SPÖ gefunden.
Am Mittwoch standen die beiden gemeinsam vor den Fotografen und reckten eine Tafel in die Höhe, um - wieder einmal - für ihr Anliegen zu werben. Aber es gibt eine Bremserin. Die heißt Leonore Gewessler von den Grünen, ihres Zeichen Verkehrsministerin und damit auf dem längeren Ast.
Dumm nur: Keine 24 Stunden zuvor hat Figl Gewessler getroffen. Der Kommunal- und die Bundespolitikerin eröffneten ein Reparatur-Café. Allem Anschein nach wurde in zufriedener Eintracht ein Bändchen durchschnitten. Lächeln gefällig, klick, klick. Strahlende Gesichter.
Warum macht Figl so etwas? „Es mag seltsam wirken, aber ich habe am Rande der Veranstaltung mit der Ministerin über das Verkehrsthema gesprochen.“ Allerdings wieder ohne Erfolg. Figl erklärt, er habe öfters mit Gewessler verhandeln wollen, allerdings keinen Termin erhalten. Sima springt Figl bei. Gewessler habe die Sache an die Beamten delegiert, mit ihr persönlich zu reden, bringe nichts mehr.
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