Chefdirigent Markus Poschner verlässt mit Ende seines Vertrags 2027 das Bruckner Orchester Linz, wir haben darüber berichtet. Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger ist gestartet. Norbert Trawöger, Direktor des Orchesters, lässt im „Krone“-Talk hinter die Kulissen blicken.
„Alles ist ein normaler Vorgang“, sagt Norbert Trawöger, künstlerischer Direktor des Bruckner Orchesters Linz (BOL). Wie wir bereits berichteten, hat die Suche nach einem Chefdirigenten begonnen, denn Markus Poschner verlässt mit Ablauf seines Vertrages 2027 das BOL. Er wird dann zehn Jahre für die Geschicke des Orchesters verantwortlich gewesen sein: „Eine großartige Zeit in unserer Branche“, so Trawöger im „Krone“-Talk; er ist ebenso lange im Dienst wie Poschner.
„Krone“: Herr Trawöger, wie ist die Dirigentensuche eingetaktet? Ist man spät dran oder noch rechtzeitig?
Norbert Trawöger: Bei der Suche eines Nachfolgers für Dennis Russell Davies wurde die Suche ebenfalls um diese Jahreszeit begonnen und Ende des darauffolgenden Jahres finalisiert. Ich denke, wir sind gut in der Zeit.
Was muss der neue Chefdirigent oder die neue Chefdirigentin mitbringen?
Das BOL nimmt als Sinfonie- und Theaterorchester eine Bandbreite in beispielloser Exzellenz wahr, die ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in der europäischen Orchesterlandschaft ist. Obendrein verstehen wir uns als Mitgestalter der Gesellschaft, die im Erfindungsgeist von Vermittlungsformaten kein Limit kennt. Insofern ergibt sich das Qualitätsprofil einer künftigen Chefdirigentin, eines künftigen Chefdirigenten, ganz unabhängig von Geschlecht und Herkunft. Im BOL spielen Musikerinnen und Musiker aus 25 Nationen und das Geschlechterverhältnis ist annähernd ausgeglichen.
Haben bisherige Gastdirigentinnen und Gastdirigenten des BOL bessere Chancen?
Es ist wie in einer Beziehung: Ohne Kennenlernen weiß man nicht, ob man miteinander kann.
Wenn Sie schon jetzt für uns Revue passieren lassen, was Poschner geleistet hat?
Fakt ist, das BOL ist eines der führenden Orchester Österreichs, das mit Markus Poschner einen weiteren qualitativen Quantensprung vollzogen hat. Umsonst bekommt man nicht die Preise und die nationale wie internationale Resonanz, die wir derzeit verstärkt erfahren dürfen. Daran gilt es anzuschließen.
Werden Sie nach 2027 in Linz bleiben, oder gehen Sie mit Poschner mit?
Dazu gibt es keinerlei Plan! Ich erfülle meine Aufgabe mit großer Leidenschaft und werde entscheiden, wenn es etwas zu entscheiden gibt.
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