Nach Rekorden bei den Beschäftigungszahlen steigt derzeit die Arbeitslosigkeit: in einem Jahr um acht Prozent. Vor allem die Jugend bereitet Wiens AMS-Chef jedoch Sorgen, auch weil sie vorhandene Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu selten nützt.
Im Jänner ist die Arbeitslosigkeit in Wien im Jahresvergleich um 8,5 Prozent gestiegen. Bedenklich: Bei den unter 25-Jährigen betrug die Steigerungsrate sogar elf Prozent. „Wien wächst, und mit dem Arbeitskräftepotenzial auch die Zahl der Arbeitslosen“, begründet das AMS-Wien-Chef Winfried Göschl. Jobchancen gibt es jedoch - wenn man sich in den richtigen Bereichen dafür umsieht.
Hoffnungsfeld „Green Jobs“
Es gibt inmitten der hohen Arbeitslosigkeit viele Branchen, die händeringend nach Mitarbeitern suchen. „Grund dafür ist vor allem, dass die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre jetzt den Arbeitsmarkt verlassen und deutlich weniger Junge nachrücken“, so der Experte. Solche Berufsfelder seien beispielsweise die „Green Jobs“ rund um die Energiewende, die von hochqualifizierten Jobs bis zu solchen reichen, die auch mit geringer Grundbildung ausgeübt werden können.
Auch Tätigkeiten in der Pflege oder im Transportbereich. Ein weiterer Bereich mit Potenzial für Arbeitswillige - der Öffentliche Dienst. „Dieser allein hat mehr als 140.000 Beschäftigte, von denen in den kommenden Jahren etliche Tausend in Pension gehen“, so Göschl. Die öffentliche Verwaltung wird daher aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren und noch bis in die 2030er Jahre sehr aufnahmebereit sein. Göschl: „Das allerdings werden tendenziell eher Jobs sein, wo ein höherer Bildungsabschluss gefragt ist.“
Mit dem Thema Bildung ist indirekt auch jene Gruppe bereits angesprochen, die dem Wiener AMS-Chef Sorgen bereitet: „Auch wenn in vielen Bereichen bereits über Arbeitskräftemangel geklagt wird: Für Menschen ohne Ausbildung wird der Wiener Arbeitsmarkt schwierig bleiben.“
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