Streaming-Kritik

„Lift“: Eine Bruchlandung mit der Brechstange

Streaming
13.01.2024 16:00

In der Actionkomödie „Lift“ gibt Komiker Kevin Hart einen Meisterdieb, der mit seiner internationalen Gangsterbande ein Flugzeug samt Goldbarren im Wert von einer halben Milliarde Dollar stehlen soll - dabei kommt es zu einigen Turbulenzen...

Wenn man dieser Tage an Heist-Filme denkt, also Filme, in denen augefinkelte Raubüberfälle und deren geschmeidige Diebe im Mittelpunkt der Handlung stehen, dann liegt die Latte hoch. Sehr hoch! Hoch gelegt hat sie ein Mann: Regisseur Steven Soderbergh, der mit „Ocean’s Eleven“ - und dank George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Julia Roberts und Co. - ein Meisterwerk des Genres schuf.

An dieser Messlatte muss sich nun auch die neue Actionkomödie „Lift“ messen. Darin schlüpft Komiker Kevin Hart in dir Rolle von Cyrus Whitaker, einem Meisterdieb, der sich mit einem Stab an internationalen Spezialisten, auf spektakuläre Raubüberfälle spezialisiert hat. Doch sein scheinbar sorgenfreies Leben wird von Ex-Freundin Abby Gladwell (Gugu Mbatha-Raw) durchkreuzt. Sie arbeitet nämlich für Interpol, weiß was die Truppe ausgefressen hat und droht ihr mit saftigen Gefängnisstrafen.

Damit der Film an dieser Stelle nicht zu Ende ist, muss natürlich auch eine andere Option her. Anstatt den Rest ihres Lebens hinter Gittern zu verbringen, können sie auch den Behörden helfen. Konkret sollen sie Goldbarren im Wert von einer halben Milliarde Dollar stehlen. Das Edelmetall gehört dem windigen Banker Lars Jorgensen (Jean Reno), der damit den Anschlag einer Terrorzelle finanzieren will. Der Haken? Die Barren befinden sich an Bord eines Passagierflugzeuges von London nach Zürich. Die Lösung? Ganz einfach - am besten gleich das ganze Flugzeug „ausborgen“

Mit Regisseur F. Gary Gray ist kein Unbekannter dieser Filmgattung am Werk, schließlich hat er mit „Set It Off“ (1996) oder „The Italian Job“ (2003) zwei echte Highlights abgeliefert. Mit „Lift“ gelingt ihm der Coup aber nicht so recht. Vielmehr hat man das Gefühl, dass der Film hauptsächlich Harts Handschrift trägt, der auch als Produzent seine Finger im Spiel hatte. Und der sonst sehr diverse Cast ist zwar gut gemeint, lässt aber vermuten, dass sie ausschließlich der globaleren Vermarktung des Filmes dienen soll.

Endlich mal wieder aus dem massiven Schatten von Mehrfach-Leinwandpartner Dwayne „The Rock“ Johnson herausgetreten, wird einem in Erinnerung gerufen, wann Hart gut funktioniert: wenn jemand mit ihm (oder für ihn) den Film schultert. Seine vermeintliche Coolness und sein Humor kommen mit der Brechstange daher. Während das bei einem Raub vielleicht das richtige Werkzeug ist, hätte man sich lieber an Soderberghs nuanciertem Fingerspitzengefühl orientieren sollen. Apropos: Ohne auf Harts Körpergröße anspielen zu wollen, aber die Soderbergh-Messlatte hat „Lift“ aufrecht gehend und mit erhobenen Händen unterschritten.

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