„Stick“ (ab sofort auf AppleTV+) erzählt die Geschichte des abgehalfterten Golfprofis Pryce (Wilson), der seine besten Tage hinter sich hat. Da entdeckt er ein junges Talent, das er coachen möchte. Doch beide haben nicht nur ihr Golfbag, sondern auch ihr emotionales Päckchen zu tragen.
Er war das Jahrhunderttalent auf dem Rasen – besser als Tiger Woods und Co. zusammen, wie ihm viele attestierten. Doch was von seiner Karriere übrig blieb, ist ein YouTube-Video, auf dem zu sehen ist, wie Pryce Cahill (Owen Wilson) bei einem Turnier einen vollkommenen Nervenzusammenbruch hat. Damit war nicht nur das Turnier, sondern auch seine Zukunft als Profigolfer vorbei. Mittlerweile ist Pryce längst von seiner großen Liebe Amber-Linn (Judy Greer) geschieden und hält er sich mit seinem Job als Verkäufer in einem Sportgeschäft, kleinen Betrügereien mit seinem einstigen Caddy Mitts (Marc Maron) und als Trainer von geriatrischen Golf-Klienten über Wasser.
Bei einer Einheit mit letzteren verschlägt es den sonst nie um Worte verlegenen Pryce die Sprache. Nebenan schwingt der 17-jährige Santi Wheeler (Peter Dager) den Golfschläger wie ein junger Gott. Als ihn der Platzmanager plötzlich aus dem Club jagt, da er kein Mitglied ist, macht ihn Pryce ausfindig, um ihn zu coachen und mit ihm auf Tour zu gehen. Davon muss er Santi und auch seine Mama Elena (Mariana Treviño) aber erst überzeugen und dafür setzt Pryce alles auf eine Karte. Schnell wird aber klar, dass die beiden Protagonisten nicht nur ihr Golfbag, sondern auch ihr emotionales Päckchen zu tragen haben.
Knackig und kurzweilig kommen die zehn Folgen von „Stick“ (ab sofort auf AppleTV+) daher. Leichtfüßig manövriert sich die klassische Außenseiterstory durch die traumatischen Vergangenheiten der Charaktere – mit viel Herz, Witz, Charme und der einen oder anderen Träne -, während sich eine spannende Geschichte über Sport, Familie und Freundschaft entfaltet. Das ist allen voran dem Zusammenspiel des erfahrenen Wilson und des Jungspunds Dager zu verdanken. Besonders unterhaltsam – und endlich einmal weniger peinlich dargestellt – werden auch Themen der woken Generation Z gestreift, als die Truppe unterwegs, die genderfluide Person Zero (Lilli Kay) aufgabelt und für die restliche Tour mitnimmt. Damit müssen sich vor allem die beiden alten weißen Herren erst einmal zurechtfinden. Die Serie schließt man hingegen sofort ins Herz, denn „Stick“ ist, um zum Abschluss noch eine Golf-Metapher zu bemühen, ein Hole-in-One.
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