Mit einer Aktion widmet sich der Autofahrerklub nun dem Tunnelblick, um auf dieses vernachlässigte Thema in der Unfallstatistik aufmerksam zu machen, sagte Generalsekretär Oliver Schmerold am Montag. Eine Woche lang konnten Kunden und Club-Mitglieder freiwillig mittels Computersimulation ihr peripheres Sichtfeld testen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Ergebnisse so lange gut waren - und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht -, solange die Testpersonen nicht abgelenkt wurden. Passierte das allerdings - durch ein persönliches Gespräch, ein Telefonat oder nur durch Action um sie herum -, war die Leistung nicht mehr so gut. Reize im peripheren Sichtfeld wurden manchmal komplett übersehen oder die Reaktion war falsch, indem das falsche Pedal gedrückt wurde.
Hingegen führen Ermüdung, Ablenkung und Überforderung neben Drogen oder Alkohol zur Sichteinschränkung. "Wenn wir mehrere Tätigkeiten zur selben Zeit durchführen, filtert das Gehirn Informationen automatisch auf Dinge, die jetzt Priorität haben sollen. Wird zusätzlich Stress erzeugt, kann das zur Folge haben, dass das Gehirn ein Areal quasi 'stilllegt', um sich auf die anderen Geschehnisse konzentrieren zu können", erklärt Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
Tunnelblick hat "dramatische Auswirkungen"
Zusätzliche Ablenkungen, wie durch ein Telefonat, können den Sehsinn auf den Tunnelblick reduzieren. "Im Straßenverkehr kann der Tunnelblick dramatische Auswirkungen haben: Was sich außerhalb des fokussierten Bereichs tut, sehen wir nicht bewusst", führte Seidenberger aus. Schwere Unfälle können so sehr rasch geschehen.
Manchmal sind es aber auch störende Dinge im Gesichtsfeld, die das periphere Sehen einschränken. Die Frisur, Modeaccessoires oder Kopfbedeckungen grenzen dann das Sichtfeld ein.
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