Was Sturm schaffen will, gelang Austria Salzburg vor 30 Jahren. Damals gewann die Baric-Elf gegen das Starensemble daheim sensationell mit 3:0. Martin Amerhauser erinnert sich an die Sternstunde gegen Sporting Lissabon und traut den Schwarzen Donnerstag die Überraschung zu.
Emotionen für die Ewigkeit! Die Fans erlebten am 7. Dezember 1993 eine magische Nacht. Nach einem 0:2 in Lissabon ballerte Austria Salzburg Sporting im UEFA-Cup-Achtelfinale noch mit 3:0 raus! Der Held? Martin Amerhauser, der in der Verlängerung zum 3:0 traf. „Ich bin eingewechselt worden, habe einfach draufgehalten und den Ball unter die Latte gedroschen“, erinnert sich Amerhauser.
Der 19-Jährige wurde damals über Nacht zum Teenieschwarm, die Zahnspangen-Mädels waren außer sich bei seinem Anblick. „Wir waren wie eine Boygroup“, schmunzelt Amerhauser, der sich noch gut an den legendären Abend erinnern kann. „Leo Lainer hat nach der Pause das 1:0 gemacht , Adi Hütter in Minute 90 das 2:0. Kurz vorher ist Kurt Gager vom Platz geflogen. Sporting hatte schon den Heimflug gebucht, den haben sie wegen der Verlängerung aber nicht mehr gekriegt. Es war ein Top-Team mit Luis Figo, Paulo Sousa, Krasimir Balakov. Bobby Robson war Coach, José Mourino Co-Trainer“, erzählt der 49-Jährige, der mit der Baric-Elf seinerzeit bis ins UEFA-Cup-Finale marschierte. Ganz Österreich war vor 30 Jahren Salzburg-narrisch.
„Wir waren eine richtige Einheit, da hat es keine Gruppenbildungen gegeben. Die ganze Mannschaft ist auf einer großen Erfolgswelle gesurft. Mit Heri Weber habe ich einen großen Mentor gehabt. Und ’Otto Maximale’ war ein unglaublicher Motivator. Gleich nach unserem 0:2 in Lissabon hat er vom Rückspiel geredet.“
„Portugiesen Favorit“
Nach seiner langen GAK-Ära ist der zwölffache Teamspieler mit seiner Birgit in der Steiermark geblieben. „Ich bin Trainer im LAZ Weiz, unterstütze meine Frau bei den Amedia Luxury Suites in Graz, wo sie Direktorin ist.“ Im Hotel, nur einen Steinwurf vom Stadion entfernt, wird er Donnerstag als „Roter“ dem Stadtrivalen die Daumen drücken.
„Natürlich, ich bin schließlich Patriot! Ich traue Sturm einen Sieg zu. Was die Schwarzen in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben, ist beachtlich. Durch die Bank macht Sturm einen hervorragenden Job. Die Chance ist gegen Sporting sicher da. Der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Teams ist nicht so groß wie bei uns damals. 1993 haben wir nach dem 0:2 wirklich ein Wunder geschafft, die Portugiesen sind aber natürlich der Favorit“, betont Amerhauser, der im September 1993 gegen Sturm sein Bundesliga-Debüt feierte. „Und mein erstes Tor ist mir auch gegen die Schwarzen gelungen.“ Donnerstag ist der „Rote“ aber Sturm-Fan.
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