Ein Jahr gefoltert?

Iran: Blogger wegen Porno-Verdacht zum Tode verurteilt

Web
30.01.2012 10:25
Weil er angeblich pornografische Inhalte verbreitet hat, ist ein kanadischer Staatsbürger im Iran zum Tode verurteilt worden. Der Blogger Saeed Malekpour habe ein Programm geschrieben, das ohne sein Wissen zur Verbreitung pornografischer Bilder verwendet worden sei, hält Amnesty International dagegen. Der Mann sei ein Jahr lang gefoltert worden, um ein Geständnis zu erpressen.

Der oberste iranische Gerichtshof hat das Todesurteil gegen Malkpour, das im Oktober 2010 und im November 2011 von Revolutionsgerichten verhängt worden war, nun bestätigt. Der Blogger Saeed Malekpour sei der Verbreitung pornografischer Internetseiten schuldig befunden worden, meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur FARS am Sonntag.

Malekpour wurde im Oktober 2008 festgenommen und gestand im iranischen Fernsehen, dass er pornografische Internetseiten entworfen und verbreitet habe. Diese Aussagen seien nur durch Folter zustande gekommen, die Verfahren seien unfair geführt worden, klagt Amnesty International an. Malekpour habe zuvor ein Jahr in Einzelhaft im Evin-Gefängnis von Teheran verbracht, wo er gefoltert worden sei. In diesem Gefängnis soll 2003 bereits der kanadische Fotojournalist Zahra Kazemi zu Tode gefoltert worden sein.

Amnesty International wirft dem Iran vor, Malekpour aus politischen Gründen zum Tode verurteilt zu haben, um der freien Meinungsäußerung entgegenzuwirken. Das mit den Revolutionsgarden in Verbindung stehende Webportal gerdab.ir jedoch behauptet, Malekpour sei der Kopf des größten persischsprachigen Pornografienetzwerks. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen sowie kanadische Politiker versuchen derzeit, Malekpours Todesstrafe - sie soll in Kürze vollzogen werden - noch zu verhindern.

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