Forschung zum Zusehen:

Wie 12.000 Jahre alte Ideen die Geschichte lenkten

Niederösterreich
27.06.2023 05:05

Abseits von eintönigen Schaustücken hinter Glas kann Geschichte so lebendig und interessant sein. Vor allem, wenn es um Experimente geht und Experten dabei genau erläutern, welchem Rätsel unserer Vorfahren sie mit dem Nachstellen einer Situation oder eines Arbeitsvorganges auf die Spur kommen wollen - wie am Wochenende in Asparn/Zaya (NÖ, Bezirk Mistelbach).

Archäologen bei ihren Forschungen über die Schulter schauen: Das ist von kommenden Donnerstag bis Sonntag im großen Freigelände beim MAMUZ-Museum Asparn an der Zaya möglich. Es ist ein spezieller Tag: Denn alljährlich können Forscher offene Fragen in bestimmten Bereichen der Menschheitsgeschichte nur klären, indem sie sozusagen selbst zur Tat schreiten. Diesmal stehen knapp 12.000 Jahre alte Werkzeuge im Mittelpunkt, die nachgebaut werden.

DIesmal steht ein „Grünsteinbeil“ im Fokus
„Wir wissen, dass Grünsteinbeile benutzt wurden, aber nicht wofür oder wie lange. Es ist unklar, ob sie nur für spezielle Tätigkeiten, etwa im rituellen Bereich, verwendet wurden, oder auch für gewöhnliche Arbeiten“, erläutert Laura Dietrich. Mit den Nachbauten wird Fleisch zerteilt, ein Kalksteinblock bearbeitet und ein Baum gefällt. „Die Erkenntnisse betreffen einen wichtigen Teil der Menschheit: den Wechsel vom Jagen und Sammeln zu Ackerbau und Viehzucht“, so die Forscherin vom archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften.

Zitat Icon

Die nunmehrigen Experimente sind notwendig, da verschiedene Arbeiten auch charakteristische Spuren an der Oberfläche der Steine hinterlassen. Diese Nutzungsspuren werden in der Folge mit neuen Analysemethoden akribisch vermessen und mit der Abnutzung auf den historischen Funden verglichen.

Laura Dietrich, Forscherin am Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW)

3D-Computerscans und künstliche (Forscher-)Intelligenz
Von den Repliken und den Originalen werden auch exakte 3D-Modelle angefertigt und via Laserscan digitalisiert, in der Folge kommt am Computer auch KI-Technologie zum Einsatz. Die Spezialprogramme mit „künstlicher Intelligenz“ sollen dann einzuschätzen lernen, wie lange und wofür die Beile genau verwendet worden waren.

Andere Experimente, die man beobachten kann, betreffen etwa die Brandbestattung und Metallforschung.

Mehr Infos und Programm auf www.mamuz.at

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele