Bei der Kreditvergabe

Plakolm und Mikl-Leitner fordern niedrigere Hürden

Niederösterreich
23.06.2023 06:12

Im Rahmen eines Arbeitsgesprächs in St. Pölten plädierten Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Staatssekretärin Claudia Plakolm für ein Bündel an Maßnahmen, damit junge Menschen auch in Zukunft die Möglichkeit haben, sich Eigentum zu schaffen.

Laut einer neuen Jugendstudie wollen sich knapp 93 Prozent der Jungen in Österreich den Traum vom Leben im Eigenheim verwirklichen. Realistisch möglich ist das aktuell aber kaum. Zu hoch sind die formellen finanziellen Hürden, zu hart trifft die Teuerungswelle vor allem junge Familien. Mit Johanna Mikl-Leitner und Claudia Plakolm machen nun die mächtigste ÖVP-Politikerin und die größte Nachwuchshoffnung der Partei Druck auf leichtere Kreditvergaben.

Hürden sind zu hoch
Beide wollen Steuern und Gebühren für den erstmaligen Eigentumserwerb streichen, erteilen Eigentumssteuern eine Absage und fordern die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) auf, die Verordnung endlich zu entschärfen. Die Behörde sei für die unverhältnismäßig hohen Hürden für Kredite verantwortlich. Sie sehen etwa eine Schuldendienstquote von maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens und einen Eigenmittelanteil von 20 Prozent der Gesamtkosten des Immobilienerwerbs vor.

Fakten

Niederösterreich hat die höchste Eigentumsquote aller Bundesländer. Rund 70 Prozent der Landsleute leben in einer eigenen Wohnung oder in einem eigenen Haus. Damit liegt NÖ europaweit im Durchschnitt.

Wie Niederösterreich schon helfen wollte
„Als Land hätten wir unseren Landsleuten gerne eine Haftungsübernahme von fünf Prozent angeboten. Doch die FMA lässt das nicht zu. Offenbar schreiben die Herrschaften dort ihre Regelungen im Elfenbeinturm“, kritisiert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Für die Staatssekretärin sei die derzeitige Regelung der FMA realitätsfremd und gefährlich. „Realitätsfremd, weil kein junger Mensch 20 Prozent auf der Seite hat und gefährlich, weil es den Traum vom Eigenheim platzen lässt und damit die Motivation, dass es sich auszahlt, Leistung zu bringen, sinkt“, erklärt die Staatssekretärin.

Beide lehnen auch die Forderung des SPÖ-Chefs Andreas Babler nach neuen Eigentumssteuern ab: „Wir erteilen sozialistischen und marxistischen Enteignungsfantasien eine klare Absage!“

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