„Durchbruch“

Forscher entwickeln schnelleres Satelliteninternet

Web
20.06.2023 13:44

Spezielle Laser können mehrere Dutzend Terabit Daten pro Sekunde übertragen, wie ein internationales Forschungsteam unter Schweizer Leitung in einem Experiment zwischen dem Jungfraujoch und Bern gezeigt hat. Künftig soll damit ein neues Satelliteninternet entstehen.

Satelliteninternet ist an sich nichts Neues. Elon Musks Starlink-Satelliten bringen etwa Internet in die Ukraine. Es basiert aber auf einer anderen Technologie: Die Starlink-Satelliten übertragen Daten wie WLAN oder Mobilfunk mit Wellenlängen im Mikrowellenbereich. Das neue Lasersystem arbeitet hingegen im Bereich des nahen Infrarotlichts, mit rund 10.000-​mal kürzeren Wellenlängen. Das ermöglicht eine viel schnellere Datenübertragung.

Erprobt haben die Forscherinnen und Forscher ihr Laser-​System laut einer Mitteilung allerdings nicht mit einem Satelliten im Weltraum, sondern durch eine Übertragung zwischen der Hochalpinen Forschungsstation auf dem Jungfraujoch und dem Zimmerwald Observatorium der Universität Bern.

Diese 53 Kilometer lange Strecke sei jedoch für die Datenübertragung wesentlich anspruchsvoller als die Strecke zwischen einem Satelliten und der Erde, hieß es von der ETH Zürich. Denn die bodennahe Atmosphäre ist viel dichter und voller Turbulenzen.

Teure Tiefseekabel bald obsolet?
Die Resultate des Experiments publizierten die Forscherinnen und Forscher am Dienstag im Fachmagazin „Light: Science & Applications“. Industriepartner sollen es nun in ein marktfähiges Produkt umsetzten. Damit dürfte der kostspielige Bau von Tiefseekabeln schon bald nicht mehr nötig sein, schrieb die Eidgenössische Technische Hochschule.

„Unser System bedeutet einen Durchbruch“, gab sich Studienleiter Jürg Leuthold in einer Aussendung überzeugt. „Bisher gelang es nur, entweder große Distanzen mit kleinen Bandbreiten von wenigen Gigabit oder kurze Distanzen von wenigen Metern mit großen Bandbreiten per Freilandlaser zu verbinden.“

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