Die Art, wie sich Dominic Thiem am Samstagabend beim Masters-1000-Turnier in Madrid präsentiert hat, beeindruckte Fans wie Kommentatoren weltweit. Und auch Thiems Bezwinger, Stefanos Tsitispas, hatte nach seinem 3:6,6:1,7:6(5)-Erfolg inspirierende Worte für den durch seine Handgelenksverletzung im Juni 2021 fast zwei Jahre zurückgeworfenen Thiem. „Dein bestes (Match) bisher. Du hast es immer noch in dir. Mach weiter so, du schaffst das“, meinte der Weltranglisten-Fünfte und diesjährige Australian-Open-Finalist beim Shakehands.
Auch zwei Mal in London 2019 und 2020 hatten die beiden Spieler einander tolle Partien geliefert. Tsitsipas hatte 2019 im Endspiel der ATP Finals ebenfalls mit einem 7:6 im dritten Satz den ersten „Masters“-Triumph eines Österreichers verhindert. Im Head-to-Head hat Thiem nun nur noch mit 5:4 die Nase vorne.
„Sehr glücklich“
„Worüber ich sehr glücklich bin, wie ich in der Lage war, fast das ganze Match über dagegenzuhalten“, freute sich Thiem später über seine weitere Leistungssteigerung. „Das Fazit ist: eine super-bittere Niederlage, aber gleichzeitig sehr, sehr motivierend für die nächsten Wochen.“
Die junge Zusammenarbeit mit Neo-Trainer Benjamin Ebrahimzadeh tut dem Ex-US-Open-Sieger und darüber hinaus dreifachen Grand-Slam-Finalisten sichtlich gut. „Er muss aggressiver spielen. Ich will, dass er sein dominantes Tennis wieder findet“, hatte der 43-jährige Deutsche, der auch die iranische Staatsbürgerschaft besitzt, in München über seinen Schützling gesagt. Thiem liegt bereits klar auf Kurs dieser Vorgabe. Ebrahimzadeh hatte einst auch knapp zwei Jahre mit der Deutschen Angelique Kerber gearbeitet.
Thiem jedenfalls hat im Match gegen Tsitsipas „die Früchte von den letzten drei Wochen Arbeit gesehen“. Das dritte Match gegen einen Top-Ten-Spieler innerhalb von drei Wochen war das beste. Gegen Holger Rune und Taylor Fritz war Thiem von einem Satzgewinn noch weiter entfernt, gegen den Griechen war schon der Sieg in Griffweite.
„Extrem motiviert“
„Ich bin extrem motiviert so weiterzuarbeiten, weil die Fortschritte deutlich zu sehen sind“, meinte Thiem deshalb auch. „Eigentlich ist es jetzt jede Woche bergauf gegangen.“ Nun möchte er in den rund drei Wochen bis zur Anreise zu den French Open nach Paris so konsequent weiterarbeiten. Gelingt ihm eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, dann „bin ich zuversichtlich, dass ich in Paris gut drauf bin“.
Ob er bei den French Open nun doch in die Qualifikation muss, er noch so ins Hauptfeld rutscht oder als zweifacher Finalist und vierfacher Semifinalist in Roland Garros gar wieder eine Wildcard erhält, ist auf APA-Nachfrage am Sonntag bei Thiems Manager und Bruder Moritz nach wie vor offen. „Er ist jetzt Dritter draußen in Roland Garros, also wir hoffen, dass er reinkommt“, meinte Moritz Thiem. Trotzdem wird er für den früheren Weltranglisten-Dritten um eine Wildcard anfragen. „Aber es wird erst in ein paar Wochen entschieden, wer die Wildcards bekommt.“
Fix ist hingegen das Programm bis Paris, und es führt Dominic Thiem in einer Woche nach Oberösterreich. Beim zum zweiten Mal ausgetragenen ATP-100-Challenger in Mauthausen hat Thiem schon vor einer Weile genannt und daran ändert sich auch nichts mehr. „Das passt für jetzt perfekt“, meinte sein Manager.
Gleich in der Woche darauf bleibt Thiem auf Challenger-Level und spielt die dort höchstdotierte Kategorie (175 für 175 Punkte für den Sieger, Anm.) in Bordeaux. Von dort soll es, nach Möglichkeit mit vielen neuen ATP-Punkten im Gepäck, direkt nach Roland Garros gehen. Thiem hofft auf seinen zehnten Hauptbewerb beim Sandplatz-Klassiker im Bois de Boulogne.
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