Fight-Night-Neuling

„Menschen verlieren ein bisschen das Kämpferherz“

Sport-Mix
28.03.2023 06:02

„Menschen verlieren so ein bisschen das Kämpferherz“, wirkte die Meinung von Michael Fares Derouiche zu einem möglichen Box-Aus bei den Olympischen Spielen fast schon philosophisch. Seit 688 vor Christus als Faustkampf etabliert, droht der Sportart nach mehr als 2711 Jahren (!) das Olympia-Aus.

„Das finde ich sehr schade und nicht gut. Kämpfen gehört zum Leben dazu. Boxen sagt sehr viel über einen Menschen aus. Egal ob es beim Boxen oder in anderen Bereichen ist“, zeigte sich Derouiche beim Besuch von sportkrone.at im Boxclub Bounce enttäuscht. Nur logisch, dass er sich deshalb noch das (kurzfristige) Ziel „Paris 2024“ steckt, ehe es im weiteren Karriereverlauf um Welt- sowie Europameisterschaften gehen soll.

Große Unbekannte wartet
Einen weiteren Schritt in diese Richtung will der 2002er-Jahrgang kommenden Samstag auf der elften Bounce Fight Night machen. Mit dem weniger erfahrenen Italiener Stefan Tudor wartet eine große Unbekannte im Hotel InterContinental im Ring: „Ich habe nichts über ihn gefunden. Es wäre schon besser, wenn man sehen könnte, wie er boxt, damit man das schon vorher weiß. Aber dann schaue ich im Ring, wie er ist. Ich bin sehr motiviert und freue mich schon drauf.“

Und dies scheint ihm nicht schwerzufallen. Schon bei der Intraliga im tschechischen Lundenburg hatte er spontan seinen Stil ändern und etwas Neues ausprobieren müssen, als er im Finale den weltmeister- und europameisterschaftserprobten Ungarn Koppany Feher besiegt hatte. Zum Vergleich: Derouiche hatte zu diesem Zeitpunkt erst sechs Kämpfe auf seiner Visitenkarte stehen.

Training um vier Uhr morgens
„Es war für mich auf jeden Fall eine sehr gute Erfahrung. Dieses Turnier hat mir viel Nervosität vor der Bounce Fight Night genommen. Es ist super, dass es kurz davor war. Ich lerne sehr viel daraus“, so der Turniersieger, ohne einen großen Hehl daraus machen zu wollen: „Ich habe mich zwar gewundert, dann dachte ich mir aber, dass ich mein Ding im Ring mache - wenn ich gewinne, gewinne ich, wenn nicht, dann nicht. Er hat genauso zwei Hände, wie ich zwei Hände habe.“ Ob er nun bei diesem Erfolgsrezept bleibe, wisse er noch nicht: „Ich bin gerade in meiner Findungsphase, entwickle mich gerade erst und schaue, in welche Richtung ich gehe.“

Nun heißt’s aber erstmal „abspecken“. Rund zwei Kilo Übergewicht hat Derouiche noch. Dafür wird zwei Mal täglich trainiert. Während bereits um vier Uhr in der Früh (!) Vorbild Papa für ein, zwei Stunden Trainingsbuddy spielt, gibt’s am Nachmittag Sparring mit Klubkollegen Marcel Meinl, Seun Salami und Stefan Nikolic.

Vom Fußballplatz in den Boxring
Erstmals wird es auf Österreichs größter Boxveranstaltung drei Titelkämpfe geben. Während Gastboxerin Nicole Wesner versucht, ihren Weltmeistertitel zu verteidigen, will Michaela Kotaskova den vakanten WBF-Intercontinental-Gürtel. Abgerundet wird der Abend mit Aushängeschild Marcos Nader und dem Kampf um den IBF-International-Titel: „Das finde ich super - generell, wie sich das Bounce mit den Fight Nights entwickelt hat, sie den Kampfsport nach vorne bringen. Das ist für Österreich ein tolles Ding, weil wir im Kampfsport nicht weit vorne sind.“

Dabei begann seine sportliche Laufbahn ganz anders. Nämlich am Fußballplatz. Bis zwölf kickte er im Wiener Unterhaus (u.a. Austria XIII, Red Star Penzing). „Kämpfen wollte ich aber schon damals und habe am Fußballfeld dann leider immer ein bisschen Probleme gehabt“, spricht der Ex-Kicker von „zu viel Körpereinsatz“. Weil er auch noch dicker war und daher gemobbt wurde, entschied er sich für die Box-Karriere.

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(Bild: KMM)



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