Herzinsuffizienz

Schwaches Herz: Tipps für mehr Lebensqualität

Gesund Aktuell
17.03.2023 06:00

Knapp 22.000 Österreicher mussten im Jahr 2020 aufgrund einer Herzinsuffizienz stationär im Spital aufgenommen werden. Um ihre Lebensqualität zu verbessern und wiederholte Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, sollten Betroffene einige Maßnahmen einhalten. Die besten Tipps!

Bei Herzschwäche ist das Herz nicht in der Lage, Körper und Organe ausreichend mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. „Zu den Ursachen zählen Herzinfarkt, Bluthochdruck, Herzklappenfehler oder Herzmuskelentzündungen“, erklärt Doz. Dr. Thomas Weber, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen, OÖ (zertifiziert als Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik). Bemerkbar macht sich das Leiden zum Beispiel durch Luftnot, Müdigkeit, Leistungsminderung und Flüssigkeitseinlagerungen in der Lunge oder in den Beinen.

Viele Formen einer Herzinsuffizienz sind heute mit den richtigen Medikamenten gut behandelbar. „Gerade, weil es sich aber um eine chronische Erkrankung handelt, kann jeder Betroffene mit einfachen Mitteln selbst dazu beitragen, die eigene Lebensqualität zu steigern und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden“, betont Doz. Weber und rät zu folgenden einfachen Maßnahmen.

Woran sollten sich Patienten halten?
Nehmen Sie Ihre Medikamente exakt - wie verordnet - ein! Das verbessert die Lebenserwartung und -qualität. Medikamentenliste zu jedem Arztbesuch mitnehmen. Auch ein Tagebuch zu führen macht Sinn. Dafür u. a. täglich wiegen und die Werte darin notieren. Denn Flüssigkeitsansammlungen machen sich rasch durch eine Gewichtszunahme bemerkbar: Nehmen Sie innerhalb von 48 Stunden mehr als 1,5 Kilogramm zu, kann eine Anpassung der entwässernden Medikamente nötig sein.

Blutdruck messen und Entspannungsübungen machen
Ebenso ist es ratsam, täglich Blutdruck und Puls zu messen sowie die Werte in das bereits erwähnte Herzinsuffizienz-Tagebuch einzutragen. Unregelmäßigkeiten unbedingt mit dem Arzt besprechen. Entspannungsübungen, wie zum Beispiel autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, helfen in stressigen Phasen.

Weniger Salz, dafür mehr Sport!
Reduzieren Sie darüber hinaus Ihren Salzkonsum! Denn Salz bindet Wasser und begünstigt Flüssigkeitsansammlungen im Körper. Es „versteckt“ sich etwa in Fertigsuppen, Wurst, Speck und Hartkäse. Betroffene sollten sich weiters regelmäßig bewegen, am besten drei bis vier Mal pro Woche moderates Ausdauertraining machen. Es verbessert die körperliche Belastungsfähigkeit und Lebensqualität von Herzpatienten. Das genaue Ausmaß richtet sich nach dem aktuellen Gesundheitszustand, Arzt fragen. Nordic Walking, Schwimmen oder Spazierengehen eignen sich für einen vorsichtigen Einstieg und langsames Steigern der Intensität.

Sex ist erlaubt und möglich
Normalgewicht zu halten senkt die Entstehung einer Herzinsuffizienz um 30%. Wer bereits an einer Herzschwäche leidet, sollte Untergewicht vermeiden. Außerdem nicht rauchen, Alkohol ist in geringen (!) Mengen erlaubt. Patienten mit alkoholbedingter Herzschwäche müssen jedoch ein absolutes Alkoholverbot einhalten. Trotzdem das Leben genießen! Versuchen Sie, sich an den schönen Dingen zu erfreuen. Dazu gehört auch eine erfüllte Sexualität, die trotz Erkrankung erlaubt und möglich ist. Wer zwei Stockwerke ohne Pause Treppensteigen kann, ist fit für die Kreislaufbelastung beim Geschlechtsverkehr.

Gute Reise!
Urlaub sorgfältig planen: Regionen mit fehlender Gesundheitsinfrastruktur meiden, Ziele auf über 2500 Metern Seehöhe oder extreme klimatische Bedingungen können eine akute Verschlechterung auslösen. Wichtig ist, ausreichend Medikamente mitzuführen. Notieren Sie die Wirkstoffe und tragen Sie Ihre Arzneien bei Flugreisen im Handgepäck bei sich.

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