Haben Sie keine Kontakte? Im Burgenland entsteht gerade eine Selbsthilfegruppe, um „Gemeinsam statt einsam zu sein“. Und Krankheiten vorzubeugen.
Es gibt viele Gründe alleine zu sein. Und es ist auch ein Unterschied ob man „nur“ alleine oder auch einsam ist. Denn Menschen, die an Einsamkeit leiden, können krank werden. Dazu gibt es zahlreiche Studien, die alle zu dem gleichen Schluss kommen: Chronische Einsamkeit erhöht das Risiko an Herzinfarkten, Schlaganfällen, Krebs oder Demenz zu erkranken, ganz erheblich.
Keinen Anschluss gefunden
Ein Lied davon nicht nur alleine, sondern auch einsam zu sein, kann auch Sissi Ritter-Sostrosznik singen. Der Liebe wegen ist sie vom Nord- ins Südburgenland gezogen. Und findet dort keinen Anschluss. Denn: „Eine Zuagraste bleibt eine Zuagraste“, erklärt sie. Sich ausschließlich vom Mann emotional abhängig zu machen, das möchte sie auch nicht.
Als Zuagraste bleibt man einfach eine Zuagraste.
Elisabeth Ritter-Sostrosznik
Die gelernte Pflegeassistentin weiß, was Einsamkeit mit einem Menschen machen kann. Sie selbst schlitterte ins Burnout und möchte das anderen Leuten ersparen. Deshalb hat sie sich entschlossen, eine Selbsthilfegruppe zu gründen.
„Gemeinsam statt einsam“ sucht jetzt Mitglieder. „Die Idee dahinter ist, dass Menschen die unfreiwillig alleine sind, die Möglichkeit haben, bewusst dagegen zu steuern und dadurch präventiv zu handeln“, erklärt die Wahl-Markt-Allhauerin.
Schulter zum Anlehnen
Eine Schulter zum Anlehnen, sich austauschen können, aber auch sich durch Tipps und Kreativität einzubringen, wären eine weitere gute Basis. Wie oft man sich im Monat treffen wird, soll gemeinsam besprochen werden. Auch wo ist noch nicht ganz fixiert. Die Selbsthilfe Burgenland würde aber Räumlichkeiten in Eisenstadt zur Verfügung stellen.
„Dann könnte man ja auch bei Schönwetter ein gemeinsames Picknick im Schlosspark machen oder andere Unternehmungen zusammen starten“, so Ritter-Sostrosznik. Eisenstadt als Treffpunkt aber noch nicht einzementiert. „Wir würden sicherlich auch im Südburgenland Räumlichkeiten finden, wo wir uns treffen können“, ist sie überzeugt.
Hoffnung auf Netzwerk
Sie hofft darauf, dass sich viele einsame Menschen melden und sie ein kleines Netzwerk aufbauen kann, indem man sich dann gegenseitig auffängt, man die Möglichkeit hat „sein Leid zu klagen“ und Verständnis findet. Besonders wichtig: Was in der Gruppe besprochen wird, das bleibt auch in der Gruppe.
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