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So werden Allergien heute diagnostiziert

Gesund Aktuell
10.03.2023 09:00

Krankhafte Immunreaktionen können mit neuen Verfahren, wie etwa dem Allergiechip und der sogenannten Komponentendiagnostik, immer genauer erkannt werden

Heuer hat die Belastung mit Pollen der Hasel schon im Winter begonnen. Viele Betroffene wurden bereits von heftigen Beschwerden gequält und wussten oft gar nicht, ob es sich um eine Erkältung oder Allergie handelt. 

Umso wichtiger ist die genaue Diagnose dieser Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers. Zuerst erfolgt die Anamnese, bei der das Vorhandensein von bestimmten Symptomen abgeklärt wird. Diese können von rinnender Nase, juckenden Augen bis hin zu Atemnot reichen.

Was sind IgE-Antikörper?

Immunglobulin E (IgE) ist ein Eiweiß (Protein) und gehört zur Gruppe der Immunglobuline. Diese haben die Aufgabe, sich etwa an Krankheitserreger zu binden. Dadurch werden weitere Immunzellen aktiviert, welche die Eindringlinge bekämpfen. Der Körper reagiert damit auf alles, was ihm „fremd“ erscheint. Manchmal sind auch Stoffe dabei, die eigentlich harmlos sind, etwa Pollen. Reagiert das Immunsystem überschießend darauf, entwickelt sich eine Allergie.

„Mit der Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper haben wir in den vergangenen Jahren die wichtigsten Fortschritte gemacht“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke, Allergiezentrum Floridsdorf, Wien. „Das Wissen, dass Allergene nicht nur aus einem allergierelevanten Teil bestehen, hat die Diagnostik revolutioniert.“

Nicht alle Allergene sind gleich wichtig
In der sogenannten Komponentendiagnostik unterscheidet man zwischen Majorallergenen (Allergene, auf die mehr als 50 % der Patienten reagieren), Minor- oder Panallergen, die weniger relevant sind. Diese Methode hilft auch festzustellen, ob und wie eine spezifische Immuntherapie angewendet werden kann.

So funktioniert die Immuntherapie

Bei der spezifischen Immuntherapie werden dem Körper gereinigte, standardisierte Allergene in steigender Dosierung zugeführt. Der Körper soll sich so schrittweise an das allergieauslösende Antigen gewöhnen. Die Behandlung wird in der Regel über drei Jahre fortgeführt. Bereits nach einem Jahr kann es zu einer Besserung der allergischen Beschwerden kommen. 

„Besonders wertvoll ist die Komponentendiagnostik in der Abklärung und Risikoabschätzung bei Nahrungsmittelallergien, etwa einer Erdnuss- oder Haselnussallergie“, betont Dr. Wantke. „Immer öfter kommen auch Allergenchips zum Einsatz. Auf deren Oberfläche sind über 100 Allergene aufgetragen. Sie geben eine breite Information über das Sensibilisierungsmuster. Daraus kann man wichtige Schlüsse für die Behandlung der Patienten ziehen.“

Der Pricktest ist aber nach wie vor die Basis der Allergieabklärung. Dabei werden Allergenlösungen auf die Haut aufgetragen, dort mit einer Nadel oder Lanzette „geritzt“ und die Reaktion abgelesen.

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