Die Norwegerin Gyda Westvold Hansen hat auch den zweiten WM-Frauenbewerb in der Geschichte der nordischen Kombination gewonnen. Die 20-jährige Titelverteidigerin siegte trotz eines Sturzes in der ersten von zwei Langlauf-Runden 11,5 Sek. vor der Deutschen Nathalie Armbruster, Bronze ging 15,7 Sek. zurück an die Japanerin Haruka Kasai. Die Steirerin Lisa Hirner wurde als beste Österreicherin Zehnte (+1:32,6 Min.), Annalena Slamik 14. (1:50,6) und Claudia Purker 16. (+1:56,3).
„Im ersten Moment überwiegt die Enttäuschung“, resümierte Hirner in einer ersten Reaktion. „Ich bin doch hergefahren mit der Hoffnung auf eine Medaille. Ich habe mir schon auf der Schanze schwergetan. In der Loipe war es auch zäh für mich. Ich habe gleich am ersten Stieg gemerkt, dass das Tempo zu hoch ist für mich.“ Es war das schlechteste Saisonergebnis der 19-Jährigen. „Heute war echt nicht mein Tag. So ein Springen und dann noch so ein Rennen, das habe ich den ganzen Winter nicht gehabt.“
Alte Fehlter
ÖSV-Chefcoach Bernhard Aicher trauerte einer besseren Platzierung nach. „Lisa hat eine Medaille drauf. Wir haben gesagt, wenn sich eine Chance auf der Schanze auftut, müssen wir da sein. Es sind leider alte Fehler in einer Kette gekommen.“ Slamik sprach von einem „unterm Strich ganz gutem Rennen“. Purker jubelte über ihr bisher bestes Ergebnis: „Ich habe meine Position fast halten können.“
Die Österreicherinnen waren schon nach dem Springen aus dem Medaillenrennen gewesen. Hirner als die Laufstärkste des ÖSV-Trios war als Zwölfte mit 1:17 Min. Rückstand in die Loipe gegangen, dann schaffte sie es im Zielsprint gerade noch in die Top Ten. Die Tirolerin Slamik fiel von Halbzeitrang acht zurück und verfehlte ihr Top-Ten-Ziel damit genauso wie Purker ihres der Top 15. Die Salzburgerin hielt sich für ihre Verhältnisse im 5-km-Langlauf aber sehr gut. Vor zwei Jahren bei der WM-Premiere in Oberstdorf war Hirner als auch da schon ÖSV-Beste Achte geworden.
In Führung liegend gestürzt
Die Konkurrenz brachte Werbung für die um ihren Olympia-Status kämpfende Frauen-Kombination. Vor allem in der Loipe ging es spannend zu. Dafür sorgte u.a. ungewollt Westvold Hansen, als sie in einer Kurve zu Sturz kam. Ihre von Rang elf aus heranstürmende Landsfrau Ida Marie Hagen kam in der Schlussrunde fortan immer näher, aber nicht ganz heran. Die stärkste Langläuferin im Feld übernahm sich schließlich und wurde letztlich noch von Armbruster und Kasai distanziert. Für Hagen blieb trotz eines für ihre Fähigkeiten guten Sprungs bloß „Blech“, 2021 hatte es einen norwegischen Dreifachtriumph gegeben.
Für Westvold Hansen war es trotz Rang 1 auch auf der Schanze nicht problemlos gelaufen, bei schwierigen Bedingungen war sie etwas ins Trudeln gekommen. „Es war ein schwieriger Tag. Mit dem Druck auf mir habe ich mich fast gefühlt, als würde ich es verpatzen“, sagte die in dieser Saison noch ungeschlagene Westvold Hansen. „Ich habe mich gefühlt, als wäre Ida schon hinter mir. Ich bin stolz, dass ich es noch hinbekommen habe.“ Am Sonntag (10.30/15 Uhr) findet erstmals mit dem Mixed ein zweiter WM-Bewerb für die Frauen statt, die endgültige ÖSV-Aufstellung mit je zwei Frauen und Männern wird am Samstag vorgenommen.
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