Die Anklage liest sich wie ein Cyber-Krimi: Hunderte Millionen soll das angeklagte Quartett weltweit ergaunert haben. Alle vier bestreiten aber vehement die Vorwürfe. Startschuss für einen Mammut-Prozess.
Mit gefälschten Inseraten, bei denen reiche Österreicher mit Sätzen wie „So werden Sie reich“ vermeintliche Finanztipps geben, lockten sie ihre Opfer auf echt aussehende Tradingplattformen, erzählen die Ankläger. Nach der Registrierung riefen vermeintliche Finanzexperten mit Alias-Namen an und versprachen große Gewinne: „In Wahrheit war aber alles Lug und Betrug“, betonen die Staatsanwälte der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft am Donnerstag zum Start des größten Cyber-Betrugsprozess, der je in Salzburg verhandelt wurde.
Mit dem Vertrauen der Opfer gespielt
Allein in Österreich gäbe es rund 4500 Opfer und zehn Millionen Euro Schaden, so die Ankläger - weltweit gehe es sogar um ein einen „dreistelligen Millionen-Schaden.“ Wie konnten so viele darauf reinfallen? Vor allem durch Vertrauen. „Die Broker waren so gut geschult, dass sie den Opfern genau das Versprochen haben, was sie wollten.“ Dazu nutzten sie laut Anklage eine Software, mit denen Kurse manipuliert werden konnten. Opfer bekamen so auch immer wieder kleinere Gewinne - bis sie letztlich alles verloren hatten.
Angeklagte bestreiten
Die vier Angeklagten - zwei Israelis, zwei Bulgaren, allesamt haben Familie, keiner eine Vorstrafe - sollen große Rollen gespielt haben: Einer gilt als Mastermind, der zweite war der CEO, der Geschäftsmann, führen die Ankläger aus. Die Frau war die Finanzchefin, die mit Scheinfirmen das Geld gewaschen haben soll. Und der Vierte? Der Experte für Risk-Management-Tools.
Alle vier haben über ihre Verteidiger die Vorwürfe vehement bestritten. Am 25. April wird der Prozess fortgesetzt.
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