Stefan Schwab blüht in Saloniki so richtig auf, genießt den Fanatismus. Mit PAOK ist er voll im Geschäft. Das Frühjahr wird im Play-off aber richtig „mörderisch“ ...
„David Alaba, wer sonst?“ Für Stefan Schwab kann es bei der „Krone“-Fußballerwahl nur einen Sieger geben. Als Legionär ohne heimische Fanbasis ist das aber schwierig. Erst recht für Schwab ...
Obwohl der 32-Jährige in seiner dritten Saison bei PAOKaufblüht. „Wegen Corona lerne ich Saloniki, das Leben hier erst jetzt richtig kennen und schätzen“, strahlt er beim Besuch der „Krone“. „Die Menschen sind stolz, wenn man sie trifft. Man wird verehrt.“
Zumindest aktuell - weil es läuft. Gestern führte Schwab PAOK beim 3:2 gegen Levadiakos als Kapitän aufs Feld. „Wir sind voll im Geschäft“, nickt der Ex-Rapidler. Im Cup sollte Lamia als letzte Hürde vor dem Finale zu nehmen sein. Und in der Liga kämpft ein Quartett mit AEK Athen, Olympiakos Piräus, Panathinaikos und PAOK um den Titel, ist man nur fünf Punkte getrennt. PAOK träumt also vom Double. Es wäre das erste seit 2018. „Damals haben die Fans entlang der Promenade vor dem Mannschaftshotel zehn Kilometer lang Bengalen gezündet“, ist Schwab von diesem Fanatismus begeistert.
Mit allen Schattenseiten: Polizeischutz auf dem Weg zum Stadion, im Toumba-Stadion gibt’s selbst vor der Haupttribüne Fangnetze (mit Brandlöchern). „Es kann schnell in beide Richtungen ausschlagen“, weiß Schwab. Bei den Top-Spielen ist jedes Stadion ein Brandherd. „Deshalb pfeifen dann nur ausländische Schiedsrichter“, erzählt Schwab. Auch den VAR bezahlen die Klub-Bosse selbst. Damit es nach Jahren der Korruptionfair zugeht.
Denn Geld spielt für die Klub-Besitzer im Kampf um den Titel fast keine Rolle. „Die Kader werden aufgebläht, man holt Spieler aus England oder Italien“, so Schwab und lacht: „Wir Österreicher galten für die Griechen lange nur als Skifahrer.“ Das hat er geändert. Wobei PAOK (Thomas Murg ist derzeit verletzt) als Ausnahme auch auf den Nachwuchs setzt, mit Transfers auch Geld lukriert.
Was mit dem alten Toumba-Stadion ohne VIP-Plätze nicht möglich ist. „Es ist eine erdige, ehrliche Atmosphäre“, fiebert Schwab dem Frühjahr entgegen: „Das wird mörderisch, jedes Spiel ein Titel-Duell.“ Denn in Griechenland werden - anders als etwa in Österreich - vor dem Liga-Play-off der Top-6-Teams die Punkte nicht halbiert: „Wenn s’ das hier einführen würden, dann brennen die Fans alles nieder“, sagt Schwab. Ohne zu übertreiben …
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