Hightech gegen Ratten

Schädlingsbekämpfer setzt auf Gesichtserkennung

Das weltweit größte Schädlingsbekämpfungsunternehmen Rentokil setzt in seinem Kampf gegen Ratten neuerdings auf Gesichtserkennung. Die Technologie, die derzeit real erprobt wird, soll es erlauben, die Gewohnheiten der Nagetiere zu analysieren.

Der Vorstandsvorsitzende von Rentokil, Andy Ransom, sagte der „Financial Times“: „Mit der Gesichtserkennungstechnologie kann man sehen, dass sich Ratte Nummer eins anders verhalten hat als Ratte Nummer drei. Und die Technologie wird immer feststellen, welche Ratte zurückgekommen ist, wo sie frisst, wo sie schläft, wer den Schaden verursacht, aus welchem Teil des Gebäudes sie kommt, woher sie in das Gebäude gelangt und ob es derselbe Nager ist, der letzte Woche das Problem verursacht hat.“

Die Überwachungstechnologie, an deren Entwicklung das Unternehmen laut eigenen Angaben zusammen mit Vodafone 18 Monate lang gearbeitet hat, verfolgt demnach die Gewohnheiten der Nagetiere und führt mithilfe künstlicher Intelligenz Echtzeitanalysen durch. Eine zentrale Kommandozentrale kann dann entscheiden, wo und wie die mit der Kamera festgehaltenen Ratten getötet werden sollen. Für die Entwicklung der Technologie beobachtete Rentokil Ratten in einer kontrollierten Umgebung, wobei Kameras ihre Verhaltensmuster aufzeichneten. Mithilfe von maschinellem Lernen und einem KI-System wurden die Erkennungsfunktionen entwickelt.

Boomende Städte im Blick
Rentokil zielt mit seiner Technologie, die derzeit von Kunden wie Lebensmittelherstellern und Büros getestet wird, auf „Städte der Zukunft“ in Ländern, die bald einen Boom der Schädlingsbevölkerung erleben könnten, wie China, Indien und Indonesien. Ransom: „Wenn man herausfindet, welche Städte einen massiven Bevölkerungsanstieg erleben werden, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass sie auch erhebliche Probleme mit Nagetieren haben werden.“