Mit dem ÖBB-Nachtzug von Wien nach Genua hoffen die italienischen Staatsbahnen (FS), mehr österreichische Urlauber zu gewinnen. „Wir wollen ein touristisches Angebot schaffen, das unseren österreichischen und deutschen Freunden die Möglichkeit gibt, nach Ligurien zu reisen und umgekehrt für die Italiener nach Wien zu fahren“, so der Vorstandsvorsitzende der Bahngesellschaft Trenitalia, Luigi Corradi, nach der Ankunft des ersten Zugs auf der Strecke zwischen Wien und Genua.
„Es handelt sich um einen Zug, der auch für Kreuzfahrtpassagiere gedacht ist, für diejenigen, die mit dem Schiff in Genua ankommen oder von dort abreisen müssen. Für den Sommer rechnen wir damit, dass dieser Zug voll ausgebucht sein wird. Ich sage dies aufgrund der Erfahrungen, die wir bereits im letzten Sommer mit unseren grenzüberschreitenden Zügen und Nachtzügen gemacht haben“, so Corradi.
Der Trenitalia-Chef fürchtet nicht die Konkurrenz durch die Ryanair-Flüge zwischen Genua und Wien. „Eine Bahnfahrt ist eine andere Art zu reisen als mit dem Flugzeug. Zunächst einmal ist eine Bahnreise nachhaltiger und heutzutage ist es sehr wichtig, bewusste Entscheidungen zu treffen: So gesehen gibt es keinen Vergleich. Und dann reist man nachts, man fährt von Wien aus und kommt frühmorgens an und schläft im Zug. Es ist sehr bequem“, erklärte Corradi.
Trenitalia konzentriert sich auf den grenzüberschreitenden Verkehr
„Vor einem Jahr haben wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa die Verbindung Mailand-Paris gestartet, die ein großer Erfolg war, und vor einigen Wochen haben wir in Spanien begonnen. Gemeinsam mit Österreich und Deutschland prüfen wir, wie der grenzüberschreitende Dienst verbessert werden kann. Eine weitere wichtige Verbindung ist sicherlich auch jene zwischen Genua und der Schweiz“, erklärte Corradi.
Der am Sonntagabend vom Wiener Hauptbahnhof um 19:18 Uhr abgefahrene Zug traf am Montagvormittag mit 40-minütiger Verspätung am Bahnhof Genua Piazza Principe ein. Zurück geht es um 19.50 Uhr ab Genua mit Planankunft Dienstag um 08.52 Uhr in Wien. Der Nightjet, der bisher München und Mailand verbindet, wird auch nach Genua und weiter nach La Spezia verlängert. Der Premierenzug vom Wiener Hauptbahnhof wurde am Sonntagabend feierlich von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), dem italienischen Botschafter Stefano Beltrame und ÖBB-Chef Andreas Matthä verabschiedet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.